Der Münchner Versicherungsriese hat am Morgen seinen Quartalsbericht veröffentlicht. Wie DER AKTIONÄR erwartet hat, hat Allianz-Chef Oliver Bäte keinen neuen Gewinnausblick für das Geschäftsjahr 2020 gegeben. Die Anleger reagieren irritiert und schicken die Aktie auf Talfahrt. Das ist jetzt zu tun.
Die Allianz hat nach eigenen Angaben "gute Ergebnisse erzielt". Der interne Umsatz stieg um 3,7 Prozent, das operative Ergebnis ging wie bereits berichtet um 22 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zurück. Dies ist zum einen auf höhere Schäden aus Naturkatastrophen sowie auf COVID-19-bedingte Schäden im Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung, zum anderen auf die Entwicklungen an den Kapitalmärkten zurückzuführen.
Sauer dürfte manchem Anleger aufstoßen, dass Bäte noch keine neue Gewinnprognose für 2020 abgibt. Wie berichtet dürften die Auswirkungen der Krise aber nicht vor dem dritten oder Vierten Quartal abzusehen sein.
Zudem dürften die Mittelabflüsse beim Vermögensverwalter Pimco in Höhe von 43 Milliarden Euro sowie der Rückgang der Solvency-II-Kapitalquote um 22 Prozentpunkte auf 190 Prozent die Aktie belasten.
Die Quartalszahlen der Allianz bergen jetzt keine großen Überraschungen. Dass Bäte noch keinen neuen Gewinnausblick gibt, kommt auch nicht unerwartet. Wer bei der Allianz investiert ist, sollte ruhig bleiben, denn, wie Bäte sagt, zeigt das erste Quartal 2020 "die Stärke der Allianz in dieser beispiellosen Situation".
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Allianz.