Im vorbörslichen Handel steht die Allianz-Aktie am Freitagmorgen "unter Druck". Der Grund ist einfach: Nach der Hauptversammlung am Vortag wird das Papier heute ex Dividende gehandelt. Die fällt mit 11,40 Euro pro Aktie üppig aus. Bei der Aktionärsversammlung musste Konzernchef Oliver Bäte noch einmal massive Kritik wegen der Structured-Alpha-Affäre einstecken.
Wie Bloomberg berichtet, äußerte insbesondere die DekaBank am Donnerstag deutliche Kritik wegen der hohen Verluste im Zusammenhang mit den Structured-Alpha-Hedgefonds. Das Fondshaus der Sparkassen vertritt nach eigenen Angaben rund 1,3 Prozent des Aktienkapitals. "Ein solches Desaster wie mit Structured Alpha darf nie wieder passieren", sagte Deka-Mann Andreas Thomae. "Nicht nur, weil Sie knapp sechs Milliarden Euro verloren haben. Die Vorfälle haben das Vertrauen in das Allianz-Management in den Grundfesten erschüttert."
Er forderte deshalb klare Überwachungsstrukturen beim Versicherer, damit sich ein solch hausgemachter Betrugsfall nicht noch einmal wiederhole und dem Management wieder mehr Vertrauen entgegengebracht werden könne. Gleichzeitig hielt er aber Bäte zugute, dass er den Fall schnell abgeschlossen habe. Die Kunden zu 100 Prozent zu entschädigen, sei richtig gewesen. Bäte habe damit weiteren Schaden für den Versicherer abgewendet.
Den Dividendenvorschlag von 11,40 Euro pro Aktie hat die HV erwartungsgemäß abgesegnet. Auf Basis des Schlusskurses von Donnerstag entspricht dies einer Dividendenrendite von 5,2 Prozent. Es ist damit zu rechnen, dass die Ausschüttung auch für das laufende Geschäftsjahr angehoben wird, möglicherweise auf dann 12,00 Euro.
Der Dividendenabschlag trübt natürlich das Chartbild etwas ein (GD50 unterschritten), doch der seit Oktober gültige Aufwärtstrend bleibt intakt. Außerdem hält bis dato die Unterstützung bei 210 Euro noch. Wer noch nicht investiert ist, bekommt heute die nächste Chance.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.