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Foto: Aareal Bank
18.05.2021 Lars Friedrich

Aareal Bank: Putsch gescheitert – Klatsche für Vorstand

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Aareal Bank

Viel Trubel, aber der Kurs der Aareal-Aktie hält sich wacker: Der Hedgefonds Petrus Advisers ist mit seiner geplanten Machtübernahme im Aufsichtsrat der Aareal Bank gescheitert. Für die Führung der Bank eine gute Nachricht. Trotzdem lief längst nicht alles glatt. Mehr Geld gibt’s jedenfalls erst einmal nicht.

Bei der online durchgeführten Hauptversammlung der Bank lehnten Anteilseigner mit rund 69 Prozent des vertretenen Kapitals Petrus‘ Anträge ab, Aufsichtsratschefin Marija Korsch und zwei weitere Mitglieder des Gremiums von ihren Posten abzuberufen. So konnte Petrus auch seine eigenen Kandidaten nicht durchsetzen. "Wir freuen uns über die Unterstützung unserer langfristigen Investoren", sagte Korsch heute zum Abschluss der Veranstaltung.

Petrus Advisers und sein Investment-Manager Till Hufnagel hielten zuletzt gut neun Prozent der Aareal-Bank-Aktien. Unterstützung hatte Petrus von dem Hedgefonds Teleios erhalten, der zuletzt auf rund fünf Prozent der Anteile kam. Die wichtigen Stimmrechtsberater Glass Lewis und ISS hatten sich mit Blick auf die Wechsel im Aufsichtsrat hingegen skeptisch geäußert.

Petrus hatte die Aareal Bank wiederholt für zu hohe Kosten kritisiert und gefordert, dass sich Institut komplett von seiner IT-Tochter Aareon trennt. Die im SDAX gelistete Bank lehnt dies ab und hat bei Aareon lediglich den Finanzinvestor Advent als Minderheitseigner an Bord geholt.

Üppige Vergütung? Nicht mit den Aktionären!

Keinen Erfolg hatte die Aareal Bank mit dem geplanten neuen Vergütungssystem für den Vorstand: Nur Anteilseigner mit 37 Prozent des vertretenen Kapitals stimmten für den Vorschlag. Korsch hatte zuvor ausgiebig für das neue System geworben. Mehrere Großaktionäre fanden die geplanten Vergütungen für das Management jedoch zu üppig. Korsch kündigte nun einen veränderten Vorschlag an, über den die Aktionäre spätestens bei der nächsten ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2022 abstimmen sollen.

Veränderungen im Vorstand

Bereits am Montag hatte die Bank eine Verkleinerung ihres Vorstands bekannt gegeben. Das für das Kreditmanagement zuständige Vorstandsmitglied Dagmar Knopek geht Ende Mai in den Ruhestand. Risikochefin Christiane Kunisch-Wolff übernimmt ab 1. Juni Knopeks Aufgaben zusätzlich zu ihrem bisherigen Job.

Unterdessen treibt der Aufsichtsrat die Suche nach einem neuen Vorstandschef nach eigenen Angaben weiterhin voran. Korsch zufolge befindet sich die Suche in einem fortgeschrittenen Stadium. Der langjährige Aareal-Chef Hermann Merkens hatte im November eine krankheitsbedingte Auszeit genommen. Aus dieser kehrte er nicht zurück – Korsch zufolge „auf ärztlichen Rat“. Ende April schied Merkens aus dem Vorstand aus.

Aareal Bank (WKN: 540811)

Die Aareal-Aktie liegt seit Empfehlung in Ausgabe 35/20 deutlich im Plus. Das Unternehmen hat aber einige offene Baustellen. Das spiegelt sich im Kurs wider. Von den Tiefs aus dem vergangenen Jahr konnte sich Aareal im Vergleich zu anderen Finanzinstituten bislang nur mühsam distanzieren. Letztendlich wird es vor allem darauf ankommen, beim Geschäft in der Post-Pandemie-Zeit wieder nachhaltig zu überzeugen. DER AKTIONÄR hält das grundsätzlich für machbar. Ein zwingender Kauf ist die Aktie momentan jedoch nicht.

(mit Material von dpa-AFX)

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Aareal Bank.

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