Trotz fortschreitender Lockerungen bleibt die Lage am Markt für Gewerbeimmobilien teilweise schwierig. Gerade Hotels und einige Einzelhändler waren durch die Schließungen der letzten Monate stark getroffen. Das spürt auch der Immobilienfinanzierer Aareal Bank. Dazu kommen noch hausgemachte Probleme. Der Aktienkurs befindet sich nun im Sinkflug. DER AKTIONÄR erklärt, ob Anleger nun die Flinte ins Korn werfen sollten oder nicht.
Hotels öffnen nun wieder, aber unter strengen Voraussetzungen. Wie es mit der Branche weitergeht, ist ungewiss. Alle hoffen auf ein einträgliches Sommergeschäft, doch bisher machte hier auch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Langfristig ist auch unter Experten umstritten, ob und wie schnell sich der Markt erholt. Die Aareal Bank ist unter den Peers am stärksten in der Finanzierung von neuen Hotel-Projekten exponiert und geriet daher durch die Pandemie unter die Räder.
IT-Tochter auf EInkaufstour
Interne Probleme – wie die Suche nach einem neuen CEO – und ein umstrittenes Vergütungssystem für die Führung sorgten für Furore. Die Lage in der Wirtschaft hellt sich nun wieder auf, aber die Aktie der Aareal Bank hat seit Anfang April einen Abwärtstrend ausgebildet und findet derzeit keinen Halt. Positiv stimmt noch, dass die IT-Tochter Aareon in Großbritannien mit Fixflo nach der Übernahme von Twinq vor kurzem weiter zugekauft hat. Das Londoner Unternehmen, den Angaben zufolge „der führende Anbieter von Software für die Instandhaltung und Wartung von Immobilien in Großbritannien“, betreibt eine Plattform, auf der sich Immobilienverwalter, Eigentümer, Mieter und Auftragnehmer für die Steuerung von Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen vernetzen können, und verwaltet rund 1,2 Millionen Einheiten für rund 1. 500 Kunden. Zum Preis äußerte sich Aareon nicht.
Die Bank sucht noch immer einen Nachfolger für den aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedenen CEO Hermann Merkens. Die Unsicherheit gefällt Anlegern ebenso wenig wie das kürzlich bei der Hauptversammlung durchgefallene Vergütungskonzept für die Führungsmannschaft. Die Aktie steuert nun auf die GD200 bei 20,04 Euro zu, die letzte Haltelinie bevor es unter 20,00 Euro geht. In die andere Richtung wartet bei 21,86 die GD100 als Widerstand, der laufende Abwärtstrend wäre erst bei Kursen über 23,00 Euro gebrochen. Anleger warten an der Seitenlinie, ob die Notierung an der GD200 nach oben abprallt. Wer investiert ist, beachtet den Stopp bei 17,50 Euro.