Der DAX hat am Donnerstagmorgen seine Vortagesrallye fortgesetzt und einen neuen Höchststand erreicht. Mittlerweile gibt es jedoch erste Gewinnmitnahmen, die den deutschen Leitindex wieder unter die Marke von 11.800 Punkten zurückgefallen haben lassen. Richtiger Verkaufsdruck will aber nicht aufkommen.
11.828,52 lautet das neue Allzeithoch im DAX. Damit hat der Index seit Jahresbeginn etwa 2.000 Zähler gutgemacht, seit Oktober sind es fast 3.500. Von Müdigkeitserscheinungen gibt es aber keine Spur. Kleinste Rücksetzer werden sofort wieder zum Einstieg genutzt.
Skepsis ist groß
Für eine Fortsetzung der Rallye spricht neben der von der EZB ausgelösten Geldschwemme die hohe Skepsis im Markt. Viele deutsche Vermögensverwalter trauen dem Frieden nicht und sind nur zu Teilen im Aktienmarkt engagiert. Mit weiter steigenden Kursen wird der Schmerz immer größer, hinter dem Markt zurückzubleiben. Andere wiederum sind short und müssen sich eindecken.
"Selten zuvor kletterten die Kurse ohne Korrektur so dynamisch aufwärts", kommentiert Franz-Georg Wenner beim Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Er spricht sogar von einer "Kaufpanik". Einen weiteren Anstieg von ein bis zwei Prozent hält er durchaus noch für möglich, doch wachse zugleich auch die Abwärtsgefahr.
Beruhigung abwarten
Es klingt abgedroschen, aber auch der aktuelle Aufwärtstrend wird sich nicht ohne kurze Unterbrechungen fortsetzen. Auf dem aktuellen Niveau würde DER AKTIONÄR deshalb keine neuen Long-Positionen im DAX eröffnen, sondern eine leichte Konsolidierung abwarten. Wer investieren will, sollte dies nicht vor dem Sprung auf ein neues Allzeithoch tun.