Die Experten des Aktionärsbriefes erklären, Infineon Technologies lässt einen Großteil der Computerchips in Ländern fertigen, in denen der Konzern mit Dollar bezahlt. Zudem werden auch die Chips selbst überwiegend in Dollar abgerechnet. Infineon selbst bilanziert das stark schwankungsanfällige Geschäft allerdings in Euro. Der Konzern profitiert also von einem stärker werdenden Dollar. Das saisonüblich normalerweise schwächste erste Quartal des Ende September ablaufenden Geschäftsjahres 2014/15 bot "eine faustdicke Überraschung". Der Umsatz sank im Vergleich zum vierten Quartal 2013/14 nur um vier Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, während der Vorstand ein Minus von fünf bis neun Prozent prognostiziert hatte. Alleine die Aufwertung des Dollar im Vergleich zum Euro erhöhte den Umsatz um 20 Millionen Euro. Die operative Marge sank von 16 auf 15 Prozent und das operative Ergebnis um zehn Prozent. Der Vorstand erwartet eine bis auf Weiteres anhaltende Stärke des Dollar. Bisher kalkulierte das Management mit einem Wechselkurs von 1,30 Dollar je Euro und nun mit 1,20 Dollar. Deshalb erhöhte der Vorstand die Ziele für das gesamte Wirtschaftsjahr 2014/15. Demnach sollen die Erlöse nicht nur um acht sondern um zwölf Prozent zulegen, bei einer Schwankungsbreite von jeweils zwei Prozentpunkten. Die operative Marge soll 14 bis 15 Prozent erreichen nach 14,4 Prozent im Fiskaljahr 2013/14. Das Management dürfte die Prognose jedoch nochmals anheben, wenn am 5. Mai die Ergebnisse für das zweite Fiskal-Quartal vorgelegt werden und dabei die zugekaufte US-Firma Rectifier konsolidiert und bei den Zielen berücksichtigt wird. Aufgrund der hohen Nachfrage nach den Chips von Infineon aus der Hauptabnehmer-Branche Automobile, dürften die Geschäfte weiter gut laufen. Die Unterstützung durch einen stärkeren Dollar dürfte ebenfalls anhalten. Mit dem Überwinden der Hürde bei 9,50 Euro entstand zudem ein weiteres charttechnisches Kaufsignal. Anleger sollten bei Notierungen um 9,75 Euro einsteigen. Aufgrund des stark schwankenden Aktienkurses sollten nur sehr risikobereite Anleger auch den endlos laufenden Call-Optionsschein (WKN UZ0 40D) der UBS auf Infineon Technologies kaufen und nicht mehr als 2,60 Euro dafür bezahlen. Der Stoppkurs für das Derivat sollte bei 1,95 Euro gesetzt werden. Der Schein ist mit einer Basis und einer Totalverlust-Schwelle bei jeweils 7,17 Euro sowie einem Hebel von derzeit 3,4 ausgestattet.
Infineon Technologies: "Eine faustdicke Überraschung"; Börsenwelt Presseschau IV
Aktuelle Ausgabe
Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025
20.12.2024
Nr. 52/24 + 01/25
7,80 €
Buchtipp: Wenn Affen von Affen lernen
Was ist Intelligenz im künstlichen und menschlichen Sinn? Können Maschinen Bewusstsein entwickeln und wie würden wir das erkennen? Sind Maschinen fähig, Empathie zu zeigen und zu fühlen? Innovations-Guru Dr. Mario Herger gibt darauf Antworten. Er verdeutlicht die vielfältigen Chancen und positiven Auswirkungen von KI auf alle Aspekte des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Spannende Gespräche mit KI-Vordenkern und KI-Praktikern aus dem Silicon Valley vermitteln dem Leser wertvolle neue Erkenntnisse und Mindsets. Ein unentbehrlicher KI-Ratgeber für Gegenwart und Zukunft!
Autoren: Herger, Mario
Seitenanzahl: 304
Erscheinungstermin: 22.02.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-966-1