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Goldpreis: Was macht bloß China?

Goldpreis: Was macht bloß China?
Foto: Börsenmedien AG
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Marion Schlegel 27.08.2014 Marion Schlegel

Der Goldpreis ist im August erneut leicht unter Druck geraten. Dabei rutschte das Edelmetall auch unter wichtige Unterstützungen: die insbesondere psychologisch wichtige Marke bei 1.300 Dollar, die 90- und die 200-Tage-Linie. Im Bereich von 1.280 Dollar hat der Goldpreis aber vorerst Halt gefunden. Belastet haben der zuletzt feste Dollar sowie die starken Aktienmärkte – der S&P 500 schloss vor Kurzem sogar erstmals über der Marke von 2.000 Punkten. Offenbar verhindern die zahlreichen geopolitischen Krisen aber ein Abrutschen des Goldpreises, so Eugen Weinberg von der Commerzbank. Zuletzt waren zudem wieder größere ETF-Abflüsse zu beobachten. Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten am Montag mit einem Minus von 3,7 Tonnen sogar den größten Tagesabfluss seit über sechs Wochen. Und auch am Dienstag fielen sie erneut um 1,5 Tonnen.


Weniger Gold über Hongkong
Zudem belastet den Goldmarkt, dass die Nachfrage aus China offiziellen Daten zufolge sehr schwach ist. Die Goldimporte Chinas aus Hongkong verringerten sich auf Nettobasis im Juli den fünften Monat in Folge auf mittlerweile nur noch 22,1 Tonnen. Das ist der niedrigste Wert seit über drei Jahren, erklärt Weinberg hierzu. Sollte sich der Trend der letzten Monate fortsetzen, würde China im aktuellen Jahr weniger als 700 Tonnen Gold aus Hongkong importieren, nach mehr als 1.100 Tonnen im vergangenen Jahr. Viele werten dies nun als klares Zeichen dafür, dass Chinas Interesse an Gold deutlich nachgelassen hat. Doch weit gefehlt. Zum einen ist es durchaus möglich, dass China zunehmend Gold über die Freihandelszone Shanghai einführt, zum anderen hat das Land mittlerweile einen anderen Weg gefunden, um an Gold zu gelangen, ohne dass es in den regelmäßig veröffentlichen Goldimportdaten Hongkongs auftaucht – nämlich direkt über Peking. Offizielle Daten gibt es nicht, aber es spricht viel dafür, dass China keineswegs seinen Goldhunger gestillt hat. Genauso wenig wie Russland. Dort hat die russische Zentralbank ihre Goldbestände im Juli um 340.000 Unzen auf 35,5 Millionen Unzen ausgebaut. 


Physische Bestände erhöhen
Aufgrund der nach wie vor angeschlagenen charttechnischen Situation bei Gold sollten Anleger jedoch weiter vorerst auf Hebelprodukte verzichten. Die derzeitige Phase eignet sich aber hervorragend, um die physischen Bestände auszubauen. Investoren, die auf ein Zertifikat setzen möchten, liegen derzeit beim Tracker mit der WKN GS0 HH0 goldrichtig.

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