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03.08.2016 ‧ Werner Sperber

Euro am Sonntag: Kaufargumente für Gold werden immer stärker

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Die Euro am Sonntag verweist auf den Anstieg des Goldpreises von 26 Prozent seit Jahresbeginn. Lediglich der Preis von Silber sowie die Kurse von Gold-Konzernen haben sich besser entwickelt. Andererseits erklärt Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Geschäftsführer der Degussa Goldhandel GmbH, üblicherweise werde sechsmal so viel Gold gekauft als verkauft. Zuletzt habe sich die Relation jedoch mehr als halbiert. Eine Reihe von Kaufinteressenten warte auf wieder fallende Preise. Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, erinnert an die Käufe der Inder und Chinesen bei 1.000 bis 1.200 Dollar je Feinunze, was den Preisverfall in den vergangenen Jahren gedämpft habe. Für diese Käufer sei Gold derzeit zu teuer und sie würden zunächst abwarten. Neben dieser Nachfrage-Zurückhaltung gibt es wegen drohender Streiks in südafrikanischen Minen eine mögliche Angebotsreduzierung.

Weinberg erklärt, all das beeinflusse den Goldpreis wenig. Es gebe genug Gold auf der Welt, das ist kein entscheidender Punkt. Der Goldpreis sei vor allem deshalb gestiegen, weil Anleger und dabei vor allem große Investmenthäuser und Geschäftsbanken Gold wieder vermehrt als „sicheren Hafen“ ansehen. Thorsten Proettel, Rohstoff-Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), verweist auf den Rekordwerte der Netto-Long-Positionen in Gold in der Woche nach der Entscheidung der Briten aus der Europäischen Union aussteigen zu wollen. Das bedeutet, niemals vorher haben Profi-Spekulanten so stark auf einen steigenden Goldpreis gesetzt. In diesem Jahr haben die Verwalter von ETC (Exchange Traded Commodities; unbefristete, besicherte Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten) 540 Tonnen Gold mit einem Wert von derzeit rund 20 Milliarden Euro gekauft. Laut World Gold Council ist das die höchste Menge nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers. Wenn all diese Anleger Gewinne mitnehmen möchten, würde der Goldpreis wohl schnell wieder sinken.

Andererseits sind die Gründe, die für Gold sprechen, in den vergangenen Monaten sogar stärker geworden: Die politischen, finanziellen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sind weltweit schwerwiegend. Die Entwicklung des Goldpreises hängt jedoch auch stark von den Notenbanken und dem Dollar ab. In Europa und Japan dürfte die Geld-Politik noch weiter gelockert, die Geldmenge also noch weiter aufgebläht werden und Zinserhöhungen in den USA dürften vorerst ausbleiben. Das schwächt den Dollar und macht Gold auch wegen einer möglichweise anziehenden Inflation kaufenswert. Die Konkurrenz von Staatsanleihen ist aufgrund der Niedrig- und Negativzinsen kaum vorhanden.

Weil die Krisen in der Welt jedoch nicht unmittelbar stärker werden, die Inflation nicht gleich steigt, der Dollar im Vergleich zum Euro gewonnen hat und Sommerpause ist, erwartet Proettel eine Korrektur bis auf 1.250 Dollar je Unze Gold. Danach werde der Preis wieder steigen. Die Analysten der DBS Bank aus Singapur erklären, im Herbst könnten viele Anleger in Gold flüchten, weil sie einen US-Präsident Donald Trump fürchten. Ohne deutliche Zinserhöhungen in den USA schätzen die Analysten der Bank of America, der Goldpreis werde bis Mitte nächsten Jahres auf 1.500 Dollar pro Unze steigen.

Die Euro am Sonntag rät vor diesem Hintergrund zum Kauf von XETRA-Gold (WKN A0S9GB) und des ETC (WKN A0KRKK) der ETFS Securities ltd auf den Bloomberg Precious Metals Subindex.

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