Das Zertifikatejournal erklärt, die Übernahme der Windkraftsparte (Acciona Windpower, AWP) des spanischen Baukonzerns Acciona hat die Zahlen der Nordex SE für die ersten neun Monate des laufenden Jahres beeinflusst. Deshalb stiegen der Umsatz im Jahresvergleich um 32 Prozent auf gut 2,3 Milliarden Euro und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 47,7 Prozent auf fast 204 Millionen Euro. Der Gewinn legte um 41,9 Prozent auf 64,4 Millionen Euro zu; der Aktienkurs sackte nach der Vorlage der Ergebnisse jedoch ab. Der Grund dafür sind Verspätungen beim Auftragseingang und Terminverschiebungen, die den Vorstand veranlasste, die Ziele für das Gesamtjahr für den Umsatz von 3,35 bis 3,45 Milliarden auf 3,35 Milliarden Euro und für die EBITDA-Marge von 8,3 bis 8,7 Prozent auf 8,3 Prozent beziehungsweise 278 Millionen Euro zu senken.
Diese Umsatz- und Gewinnwarnung könnte der Auftakt zu einer Serie von schlechten Nachrichten sein. Der Grund dafür ist die Übernahme der AWP. Dadurch sackte das „harte“ Eigenkapital von 349 Millionen auf 73,6 Millionen Euro ab und aus einem Nettoguthaben von 322 Millionen Euro wurde eine Nettoverschuldung von 217 Millionen Euro. Der Preis für AWP war also die äußerste Grenze des zu verkraftenden. Zudem verschlechtern sich die Geschäftsaussichten. Das könnte zu Firmenwert-Abschreibungen auf AWP führen und das wiederum eine Kapitalerhöhung notwendig machen. Der von der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten verstärkte Kurssturz könnte also erst der Anfang gewesen sein.
Das Zertifikatejournal rät deshalb zum Verkauf des am 20. Dezember 2017 fälligen Bonus-Zertifikates (WKN CD5E76) der Commerzbank auf Nordex. Die Bank würde 30,50 Euro zahlen, wenn die Aktie bis dahin stets mehr als 14 Euro gekostet hat.