Mario Draghi hat wie erwartet Bewegung in den Aktienmarkt gebracht. Während der Pressekonferenz im Anschluss an die EZB-Zinsentscheidung sackte der DAX auf ein Tagestief bei 9.129 Punkten ab. Doch die Bären hatten nur kurze Zeit die Oberhand. In der Zwischenzeit hat der Markt die Marke von 9.200 Zählern überwunden.
Allzeit bereit
Während seiner Rede betonte Draghi nicht die Abwärtsrisiken. Letzteres hätte als vorbereitendes Signal für eine erneute Senkung der Zinsen im März ausgelegt werden können. Es gebe keine Deflationsgefahren. Vielmehr sei mit einer länger anhaltenden niedrigen Inflation zu rechnen, was nicht mit der Lage in Japan gleichzusetzen sei. Die Diskussionen im Rat, so Draghi weiter, hätten sich heute vielmehr um die Frage nach möglichen Ansteckungsgefahren in Folge der Krise in einigen Schwellenmärkten gedreht. Draghi betonte, dass man bereit sei zu handeln, falls eine Ansteckungsgefahr bestünde. Bislang habe sich die Wirtschaft in der Eurozone im Zuge der jüngsten Turbulenzen aber widerstandsfähig gezeigt. Außerdem bräuchte man zunächst noch mehr Informationen, bevor man erneut agiere. Alles in allem betrachtet, bleibt damit die Option einer weiteren Zinssenkung also doch auf der Agenda.
DAX mit Kaufsignal
Seit Draghis Rede haben die Bullen wieder das Zepter in der Hand. Nahezu mühelos wurde die obere Begrenzungslinie der Range zwischen 9.000 und 9.200 Punkten überwunden. Aus technischer Sicht kann man deshalb von einem Kaufsignal sprechen, das allerdings am Freitag noch einmal bestätigt werden sollte.
Das charttechnische Bild im DAX hat sich durch den Anstieg am Nachmittag deutlich verbessert. Sollte sich das Kaufsignal am Freitag bestätigen, sollten Anleger mit einem Knock-out-Produkt auf eine Trendfortsetzung spekulieren. Allerdings sollte man auch den US-Arbeitsmarktbericht am Freitagnachmittag im Auge behalten.
(mit Material von dpa-AFX)