Der DAX hat am Montag etwas unter der Absage Chinas an größere Konjunkturspritzen gelitten. Ein Kurssprung bei den Aktien von Merck aber reduzierte die Verluste im Handelsverlauf und führte den DAX sogar kurzzeitig ins Plus. Am Nachmittag musste der DAX aber erneut abgeben und verliert 0,4 Prozent auf 9.760,70 Punkte. Die Vorwoche hatte das Börsenbarometer mit einem Aufschlag von rund anderthalb Prozent beendet. Chinas Finanzministers Lou Jiwei will trotz überraschend schwacher Wirtschaftsdaten in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt keinen dramatischen Kurswechsel einleiten. Dies habe entsprechenden Hoffnungen der Anleger einen Dämpfer versetzt, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Am Nachmittag ist der Fokus auf den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi gerichtet.
Merck KGaA: der große DAX-Gewinner
Unter den Einzelwerten im DAX sorgten Übernahmespläne für Gesprächsstoff. So will die Merck KGaA den US-Spezialisten Sigma-Aldrich kaufen. Anleger feierten die Aussicht, dass mit dem Deal einer der führenden Anbieter in der weltweit 130 Milliarden Dollar schweren sogenannten Life-Science-Industrie entstehen würde. Die Titel sprangen auf ein Rekordhoch und zogen zuletzt an der DAX-Spitze um 4,2 Prozent auf 72,54 Euro an.
Zudem will der Industriekonzern Siemens den US-Kompressoren-Hersteller Dresser-Rand für etwa 5,8 Milliarden Euro übernehmen. Die Transaktion sei zwar teuer, erfolge aber im Einvernehmen mit dem Management von Dresser-Rand, sagte Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank. Siemens-Papiere drehten nach anfänglichen Verlusten kurzzeitig ins Plus, mussten aber im Einklang mit dem DAX im Tagesverlauf ebenfalls wieder abgeben.
Ausgestoppt mit starkem Gewinn
Der DAX ist zuletzt unter die Unterstützung bei 9.800 Punkte zurückgerutscht und damit auch unter den auf 9.760 Zählern oder 14,10 Euro nachgezogenen Stoppkurs beim Turbo-Call mit der WKN DZN 253. Der Schein wurde daraufhin mit einem Gewinn von fast 100 Prozent verkauft. Vor einem Neueinstieg sollten Anleger nun den nachhaltigen Ausbruch über die angesprochene wichtige Marke abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)