Die Fachleute des Effecten-Spiegel verweisen zwar auf die bereits stark gestiegene Notierung der Bayer AG, gehen jedoch davon aus, dass die Kurs-Party bei dem Chemie- und Pharma-Unternehmen weiter geht. Der Konzern möchte die margenschwache Kunststoffsparte (Material Science) bis spätestens Mitte nächsten Jahres an die Börse bringen. Gerüchten zufolge möchte Panasonic Healthcare Bayer das Geschäft mit Geräten zum Messen des Blutzuckerspiegels für 766 Millionen Euro und das Pharmageschäft zur Behandlung der Blutzucker-Krankheit für bis zu zwei Milliarden Euro abkaufen. Bayer würde sich auf die gewinnträchtigeren und weniger von Wirtschaftsschwankungen betroffenen Segmente Pharmazie und landwirtschaftliche Chemie konzentrieren. Der Konzern möchte die, auch aufgrund günstiger Wechselkurs-Effekte, wohl guten Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres am Donnerstag, 30. April, vorlegen. Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers rechnet für die Pharma- und Agrarchemie-Sparte mit folgendem: Ausgehend vom Jahr 2014 und einem Erlös von 20 Milliarden Euro in der Pharmasparte sowie einer bereinigten EBITDA-Marge von 27,5 Prozent soll der Umsatz im Jahr 2017 mehr als 25 Milliarden Euro und die Spanne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 29 bis 31 Prozent erreichen. Für die Landwirtschafts-Chemie lauten die entsprechende Ziele: Aus 9,5 Milliarden Euro Umsatz und einer EBITDA-Marge von 24,9 Prozent sollen mehr als elf Milliarden Euro Erlös und 23 bis 25 Prozent EBITDA-Marge werden.
Risikobereite Anleger sollten vor diesem Hintergrund entweder den am 12. Dezember 2016 fälligen Call-Optionsschein (WKN CC4 6R8) der Citigroup Global Markets Deutschland AG auf die Bayer AG kaufen oder – noch spekulativer – den schon am 18. März 2016 zu tilgenden Call-Optionsschein (WKN PS3 YUA) der BNP Paribas Emissions- und Handelsgesellschaft mbH auf Bayer. Der erste Schein ist mit einem Basispreis von 145 Euro und einem Hebel von 11,5 ausgestattet und der zweite mit einer Basis von 150 Euro und einem Hebel von 20,8.