Die Spezialisten des Anlegerbrief erinnern an den knappen Wahlausgang in Großbritannien, mit dem sich die Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union entschieden und die Anleger vollkommen überrascht haben. Das wiederum hat eine panikartige Verkaufswelle ausgelöst. Es ist schließlich vollkommen unklar, was diese Abstimmung tatsächlich bewirken wird. Es ist unklar, ob die EU-Politiker ihr Versprechen umsetzen, ein Austritt sei definitiv und würde eben nicht mit neuen Verträgen zwischen der EU und Großbritannien weitgehend abgemildert. Einerseits verliert die EU zwar einen Partner, andererseits würde Nachgiebigkeit Nachahmer auf den Plan rufen. Was die Anleger verunsichert, ist der unübersehbare Erosions-Prozess der EU.
Mit dem Euro und der schnellen und umfangreichen Osterweiterung hat sich die Europäische Union überdehnt, nun zeigen sich Risse. Europa steht jetzt endgültig in einer großen politischen Krise, aus der auch eine wirtschaftliche werden kann, wenn sich die Erosion fortsetzt. Insofern ist die Panik der Anleger durchaus nachvollziehbar. Allerdings überreagieren die Anleger zumeist.
Die Spezialisten des Anlegerbrief erklären: Ein Börsencrash wie am Freitag stellt zumeist eine kurzfristige Einstiegsgelegenheit dar. Die mittelfristigen Folgen für die Börse werden auch davon abhängen, wie die Politiker in Europa auf die offensichtliche Legitimationskrise der EU reagieren. Anleger sollten das am 27. April 2017 fällige Zertifikat (WKN 709335) der Deutschen Bank auf den DAX kaufen. Das Kursziel beträgt 105 Euro.