DER AKTIONÄR hat am Dienstag einen Turbo-Optionsschein auf Amazon in sein Derivate-Musterdepot aufgenommen. Kaufgründe waren zum einen der charttechnische Ausbruch auf ein neues 52-Wochen-Hoch, zum anderen die Spekulation auf gute Quartalszahlen. Diese Einschätzung sollte sich als richtig erweisen: Am Donnerstagabend nach Handelsschluss in New York explodiert die Aktie nach guten Zahlen um fast sieben Prozent oder 27 Dollar.
Starkes Cloud-Geschäft
Im Rahmen des Quartalsberichts veröffentlichte der weltgrößte Online-Einzelhändler erstmals Zahlen zu den Cloud-Diensten. Die Services aus dem Netz entpuppen sich für Amazon als hochprofitables Milliarden-Geschäft. Der Umsatz des Bereichs schoss im ersten Quartal um fast die Hälfte auf 1,57 Milliarden Dollar hoch, das operative Ergebnis lag bei 265 Millionen Dollar.
Insgesamt Verlust
Insgesamt arbeitete Amazon im Quartal aber wieder mit Verlust. Es gab ein Minus von 57 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 108 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 22,72 Milliarden Dollar, wie Amazon nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Beides war am Markt in einer ähnlichen Größenordnung erwartet worden.
Das Bankhaus Nomura pries das starke Umsatzwachstum im ersten Quartal. Dies sei für einen Konzern in dieser Größenordnung herausragend. Der zuständige Analyst sieht ein Kursziel von 490 Dollar.
Die Amazon-Aktie wird am Freitag an der Wall Street mit einem massiven Gap eröffnen. Ein solches gab es schon nach den Zahlen zum Geschäftsjahr 2014 und muss nicht automatisch bedeuten, dass es bald geschlossen wird. Für Langfristanleger ist die Amazon-Aktie ein Muss!