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Evonik nach Prognosesenkung: Das raten jetzt die Experten

Evonik nach Prognosesenkung: Das raten jetzt die Experten
Foto: Evonik Industries AG
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Thorsten Küfner 11.07.2023 Thorsten Küfner

Evonik hat gestern wegen des anhaltend trüben Umfelds seine Prognosen für 2023 gekappt. So geht der Konzern nun nur noch von einem bereinigten EBITDA von 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro aus. Zuvor lag die Spanne noch bei 2,1 bis 2,4 Milliarden Euro. Am Markt nahm man die Meldung relativ gelassen hin, es wurde bereits befürchtet. Wie sollten Anleger nun reagieren?

Die DZ Bank hat kurz nach der Gewinnwarnung für dieses Jahr das Kursziel von 21 auf 17 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Die Warnung des Spezialchemiekonzerns komme für ihn nicht unerwartet, da das Unternehmen bisher von einer Verbesserung der Nachfragesituation im zweiten Halbjahr 2023 ausgegangen sei, was angesichts der aktuell schwachen makroökonomischen Lage sehr unwahrscheinlich sei, schrieb Analyst Peter Spengler in seiner Studie. Die Nachfrage im zweiten Quartal sei sehr schwach geblieben.

Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Evonik auf "Hold" mit einem Kursziel von 17 Euro belassen. Evonik setze sich auf die lange Liste der weiter unter schwachen Endmärkten leidenden Chemiekonzerne, schrieb Analyst Chris Counihan am Montag in seiner ersten Reaktion auf die Gewinnwarnung. Anzeichen auf Besserung gebe es aktuell nicht.

Derzeit raten zehn der 25 Bloomberg-Analysten, die sich regemäßig mit den Evonik-Anteilen befassen, zum Kauf. Ebenfalls zehn experten stufen die MDAX-Titel mit "Halten" oder "Neutral" ein. Fünfmal wird zum Verkauf geraten. Wobei hier dazu gesagt werden muss, dass das aktuelle Kursniveau mittlerweile schon unter dem fairen Wert der skeptischen Analysten liegt. Aktuell beträgt das durchschnittliche Kursziel 21,11 Euro, was 21 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs liegt. 

Besonders bullish gestimmt war zuletzt Sebastian Satz von Barclays, der den fairen Wert auf 29,00 Euro beziffert und damit Aufwärtspotenzial von 66 Prozent sieht. Hingegen liegt das Ziel der Credit Suisse aktuell nur bei 15,00 Euro, weshalb sie zum Ausstieg rät.

Evonik Industries (WKN: EVNK01)

Es bleibt dabei: Bei einem zyklischen Chemietitel wie Evonik ist derzeit Mut gefragt. Wer die Aktie bereits im Depot hat, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 15,00 Euro. Wer nicht investiert ist, sollte noch abwarten, ob die für eine Erholung wichtigen Chartmarken übersprungen werden können.

Mit Material von dpa-AFX

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