Der Münchner Versicherer Allianz hat kurz vor dem Wochenende noch zwei Deals unter Dach und Fach gebracht. Am Donnerstag bereits kaufte sich die Digital-Sparte Allianz X bei einem amerikanische Insurtech ein. Am Freitag einigte sich die Gesellschaft mit dem britischen Versicherer Aviva auf den Kauf dessen Polen-Geschäfts.
Die Allianz wird mit der Aviva-Sparte zum fünftgrößten Versicherer in Polen aufsteigen und der zweitgrößte in Mittel- und Osteuropa werden. Das ist den Münchnern insgesamt 2,5 Milliarden Euro wert. Die Transaktion sei „unmittelbar gewinnsteigernd“, so die Münchner.
Durch die Transaktion will die Allianz ihre Umsätze im polnischen Versicherungsmarkt verdoppeln und einen ausgewogenen Geschäftsmix zwischen der Schaden-/Unfall- und Lebensversicherung erreichen. Insbesondere der Fokus von Aviva auf dem polnischen Risikolebensversicherungsmarkt werde die operative Profitabilität der Allianz deutlich steigern.
Darüber hinaus erwirbt sie jeweils 51 Prozent der Anteile an Avivas Bancassurance-Gemeinschaftsunternehmen mit Santander in der Lebens- sowie Schaden-/Unfallversicherung. Dies wiederum würde die Vertriebspräsenz und Marktposition der Allianz in Polen stärken.
Die Allianz setzte sich im Bieterrennen gegen die niederländische NN Group und Italiens Generali durch, die Brancheninsidern zufolge ebenfalls geboten hatten. Das Angebot der Allianz sei jedoch nicht nur wettbewerbsfähig gewesen, sondern hatte auch ein geringeres Risiko von kartellrechtlichen Einwänden in Polen.