Nicht haltbar: Zalando hat die Prognose für das Gesamtjahr gestrichen und rechnet auch schon im ersten Quartal, das eigentlich stark angelaufen war, mit einem deutlich schlechteren Ergebnis als von Analysten erwartet, so der Tenor. Allerdings: Die Reaktion der Anteilseigner fällt verhalten aus. Offenbar war beides bereits eingepreist.
Schlimmer als befürchtet: Der Modehändler Zalando erwartet wegen der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ein deutlich schlechteres erstes Quartal, als der Kapitalmarkt es zuletzt auf dem Zettel hatte. Zudem geht der Konzern nicht davon aus, die Prognose für das laufende Jahr erreichen zu können, teilte Zalando am Montag in Berlin mit. Eine neue Prognose gab es noch nicht - diese werde veröffentlicht, sobald der weitere Verlauf der Corona-Pandemie verlässlicher abgeschätzt werden könne. Die Aktie hält sich im nachbörslichen Handel relativ stabil.
Bislang war der Modehändler von einem Umsatzplus von 15 bis 20 Prozent für 2020 ausgegangen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sollte bei 225 bis 275 Millionen Euro liegen.
Mit Blick auf das erste Quartal erklärte Zalando, die europäischen Kunden hätten sich zuletzt mit Käufen zurückgehalten. Das Unternehmen geht davon aus, dass das Wachstum des Umsatzes und des Bruttowarenvolumens trotz starker Zunahme zu Jahresbeginn deutlich unterhalb des erhobenen Analystenkonsens liegen werde. Auch das bereinigte Ebit werde durch das geringere Umsatzplus sowie durch Sonderabschreibungen auf den Warenbestand belastet.
Analysten hatten in einem von Zalando erhobenen Konsens mit Stand 11. März im Schnitt mit einem Umsatzwachstuim von 19 Prozent gerechnet, bei bereinigten Ebit waren sie von einem Verlust von 28 Millionen Euro ausgegangen.
Zalando wird den Angaben zufolge am 16. April in einem Trading Statement weitere Informationen zum ersten Quartal veröffentlichen. Das Unternehmen veröffentlicht die Geschäftszahlen für das erste Quartal am 7. Mai. Zudem kündigte das Unternehmen an, die für den 20. Mai 2020 in Berlin geplante Hauptversammlung zu verschieben. Einen neuen Termin nannte Zalando noch nicht.
Kurzfrisitg schlägt die Coronavirus-Pandemie auf das Geschäft von Zalando durch. Der Wandel hin zu E-Commerce/Online-Shopping dürfte den Markt aber nachhaltig zu Gunsten von Zalando verändern. Die Reaktion des Marktes spricht hier Bände: Die Enttäuschung über die Prognosestreichung hält sich in Grenzen.
Mit Material von dpa-AFX