Die Delta-Variante des Coronavirus sorgt weiterhin für Verunsicherung. Mehrere Länder haben nun ohne jede Vorwarnung ihre Einreise-Regeln verschärft. Das betrifft zum Beispiel Griechenland, Kroatien und die Türkei. Auch TUI-Reisende sind betroffen. Die TUI-Aktie reagiert am Montag-Vormittag jedoch unbeeindruckt.
Angesichts rückläufiger Fallzahlen hat Griechenland mittlerweile die meisten Corona-Auflagen abgeschafft. Seit dieser Woche gibt es keine Maskenpflicht mehr im Freien, auch das nächtliche Ausgangsverbot wurde aufgehoben. Zudem soll es ab Mitte Juli Vorteile für Geimpfte geben. Das Land gilt aktuell beim Auswärtigen Amt nicht als Hochrisikogebiet.
Doch auf griechischen Fähren gelten ab dem heutigen Montag neue Corona-Regeln. Reisende müssen dann bei Fahrtantritt mindestens einen negativen Corona-Schnelltest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Gültig sind auch ein PCR-Test von nicht mehr als 72 Stunden oder der Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung.
Grund für die Maßnahmen ist der Anstieg von Corona-Neuinfektionen. Die griechische Gesundheitsbehörde meldete in den vergangenen Tagen täglich mehr als 700 neue Corona-Fälle, während es in der Vorwoche noch zwischen 200 und 400 pro Tag waren. Sorgen bereitet der Regierung die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus, die unter anderem auf Kreta nachgewiesen wurde.
Seit Anfang Juli hat auch Kroatien überraschend seine Bestimmungen für die Einreise geändert. Alle Reisenden müssen das neue, EU-weit gültige Corona-Zertifikat („Grüner Pass“) vorlegen. Akzeptiert werden bis mindestens 15. Juli aber auch noch die von den einzelnen Ländern ausgestellten Bescheinigungen, die belegen, dass der Betroffene geimpft, genesen oder getestet ist, schreibt wa.de.
Wer weder geimpft noch genesen ist, muss sich bei der Einreise nach Kroatien einem Corona-Test unterziehen und bis zum Eintreffen eines negativen Ergebnisses isolieren. Wer aus einem EU-Land wie Deutschland kommt, kann auch einen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden (PCR-Test) bzw. 48 Stunden (Antigen-Schnelltest) vorlegen. Kinder unter 12 Jahre sind von der Testpflicht bei der Einreise befreit, wenn die Eltern geimpft, genesen oder getestet sind.
Auch die Türkei ist weiterhin stark von der Corona-Pandemie getroffen. Immerhin spielt die Delta-Variante dort aktuell noch keine große Rolle. Das beliebte Urlaubsland wurde kürzlich vom Hochinzidenzgebiet auf Risikogebiet zurückgestuft. Seit dem 1. Juli gelten nun neue Corona-Regeln, die die deutsche Bundesregierung und die Türkei erlassen haben.
Wer in dem mediterranen Land seinen Urlaub verbringen möchte, muss bei der Einreise einen negativen Antigen-Schnelltest vorzeigen können und sich 72 Stunden vor Ankunft zusätzlich mit einem Einreiseformular registrieren. Binnen 48 Stunden vor der Heimreise muss ein weiterer negativer Coronatest vorgelegt werden, zusätzlich sind Rückreisende nach Deutschland dazu verpflichtet, eine Einreiseanmeldung auszufüllen.
In einigen Punkten bleibt die türkische Regierung jedoch streng, so wa.de. Die Maskenpflicht in der Öffentlichkeit gilt weiter, gleichermaßen müssen sich Bürger und Touristen in der Öffentlichkeit an die Abstands- und Hygieneregeln halten. Ab 24 Uhr darf in Bars keine Musik mehr gespielt werden.
Auch Mallorca hat seine Einreiseregeln verschärft. Allerdings betrifft das lediglich Gruppen. Die Teilnehmer von organisierten Gruppenreisen müssen künftig einen negativen PCR-Test vorlegen oder einen vollständigen Impfschutz nachweisen, teilte die Regierung der Balearen in Palma mit. Die Corona-Zahlen steigen in Spanien nach längerer Zeit wieder. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bereits wieder bei gut 67, auf den Balearen bei 59, auf den Kanaren bei 64 und in Katalonien mit der Touristen-Metropole Barcelona sogar bei 121.
Die neuen Reisebeschränkungen sorgen jedoch bei Börsianern nicht für große Bedenken, dass eine vierte Welle das Geschäft mit den Touristen wieder belasten könnte. Auch TUI selbst hatte sich kürzlich entspannt geäußert. Die TUI-Aktie kann am Montag-Vormittag in ansonsten leichterem Umfeld über ein Prozent auf 4,37 Euro zulegen.
Auch Bundesaußenminister Heiko Maas hält die Corona-Lage in Spanien trotz steigender Infektionszahlen derzeit nicht für besorgniserregend. "Es gibt keinerlei Hinweise auf Entwicklungen, die befürchten ließen, dass wir in absehbarer Zeit wieder Entscheidungen treffen müssten, die dazu führen, dass deutsche Touristen in Spanien keinen Urlaub mehr machen können", sagte Maas heute bei einem Besuch in der Hauptstadt Madrid.
Es bestehe weiterhin Grund zur Vorsicht. Aber er gehe derzeit nicht davon aus, dass eine Wiedereinführung der Quarantänepflicht für rückkehrende Spanien-Urlauber kurz bevorstehe. (Mit Material von dpa-AFX)
TUI-Aktionäre sorgen sich derzeit kaum um eine Ausbreitung der Delta-Variante. Die verschärften Einreiseregeln einzelner Länder sind letztlich eine Vorsichtsmaßnahme, die dem Tourismus mittelfristig zugute kommt. TUI-Anleger können mit Stopp-Kurs bei 3,60 Euro dabeibleiben.