Der Schritt wurde bereits auf der Hauptversammlung Ende April in Aussicht gestellt, nun soll es noch im Mai so weit sein: Steinhoff bringt einen Teil seiner Discounter-Tochter Pepco in Warschau an die Börse. Das IPO könnte über eine Milliarde Euro schwer werden. Geld, das Steinhoff dringend braucht.
Das Angebot umfasst rund 101 Millionen Aktien, die überwiegend von Steinhoff stammen und gut 17,5 Prozent der Aktien des Unternehmens entsprechen. Zudem gibt es die Option knapp 15 Millionen weitere Aktien zu platzieren. Eine Kapitalerhöhung ist laut dem Börsenprospekt nicht geplant.
Am oberen Ende der Preisspanne, die zwischen 38 und 46 Zloty (umgerechnet 8,35 bis 10,11 Euro) liegt, würde Steinhoff mit dem Börsengang ein Bruttoemissionserlös von über einer Milliarde Euro erzielen. Pepco wäre demnach knapp 5,8 Milliarden Euro wert.
Für Steinhoff wäre ein erfolgreicher Börsengang extrem wichtig. Das Unternehmen ächzt nach wie vor unter hohen Schulden und kämpft gleichzeitig darum, Vergleiche zur Beilegung von Streitigkeiten im Zuge des Bilanzskandals abzuschließen.
Anleger dagegen brauchen sich nicht näher mit dem IPO zu befassen: Zeichnen können die Papiere nur Privatinvestoren aus Polen und institutionelle Investoren.
Der Börsengang von Pepco, der für den 26. Mai geplant ist, wird Steinhoff zwar etwas mehr Handlungsspielraum bei den Vergleichsverhandlungen geben, ein Befreiungsschlag wird er aber nicht. Die Steinhoff-Aktie legte nach der Bekanntgabe der IPO-Pläne zwischenzeitlich fast acht Prozent zu. DER AKTIONÄR bleibt trotzdem der Meinung, dass Steinhoff ein Hochrisiko-Papier für Zocker ist. Seriöse Anleger machen einen Bogen um das Unternehmen und damit auch die Aktie.