Ehre, wem Ehre gebührt: Pepkor, Steinhoffs Einzelhandelsarm in Südafrika, hat es geschafft im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatzwachstum zu erzielen. In der Coronakrise keine Selbstverständlichkeit. Profitiert hat davon aber bislang nicht der Kurs der Steinhoff-Aktie. Stattdessen gibt es eine andere bemerkenswerte Entwicklung.
Bis zum 30. September ist der Umsatz um 1,9 Prozent auf 70,9 Milliarden Rand (rund 3,84 Milliarden Euro) gestiegen. Abzüglich der eingestellten Geschäftstätigkeiten beträgt der Anstieg 3,6 Prozent.
Pepkor erklärt das Ergebnis damit, dass in der Krise das Angebot der Billigkette relativ gefragt sei. Zudem profitiere das Unternehmen von einem engmaschigen Filialnetzwerk, das es Kunden erlaube, einkaufen zu gehen, ohne dafür lange Wege auf sich nehmen zu müssen. Dadurch habe Pepkor in der Krise Marktanteile hinzugewonnen.
Der Steinhoff-Kurs hat von den Zahlen bislang nicht profitiert. Stattdessen haben die ebenfalls börsennotierten Anteile von Pepkor zuletzt deutlich angezogen. Auf Sicht von zwölf Monaten laufen beide Kurse nun wieder gleichauf. Der Pepkor-Kurs hat einen kurzfristigen Aufwärtstrend ausgebildet – und im Gegensatz zu Steinhoff deutet sich eine Bodenbildung an.
Die Pepkor-Zahlen zeigen einmal mehr, dass Steinhoff durchaus hier und da noch etwas Substanz zu bieten hat. DER AKTIONÄR rät trotzdem sowohl von Steinhoff als auch von Pepkor ab. Den Steinhoff-Beteiligungen stehen Schulden in Milliarden-Höhe und laufende Rechtsstreitigkeiten gegenüber. Das leichte Plus bei Pepkor kommt zwar etwas überraschend, ändert aber nichts daran, dass der E-Commerce-Sektor viel dynamischer wächst. Sämtliche Empfehlungen in diesem Bereich konnten in den vergangenen Monaten deutlich zulegen. Dagegen bleibt Steinhoff samt Pepkor ein Problemfall. Kein Kauf.