Steinhoff meldet sich zu Wort – konkret in Form eines ungeprüften „Quaterly Update“. Man habe gute Fortschritte hinsichtlich eines "aufgelegten dreistufigen Prozesses" erzielt, heißt es darin. Und Zahlen gab es irgendwie auch, aber alles sehr vage und unkonkret. Kein Wunder, dass die Pennystock-Aktie davon nicht nennenswert profitieren kann.
So sei der Quartalsumsatz um ein Prozent auf 2,54 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Alle Geschäftsbereiche konnten den Erlös in ihren lokalen Währungen steigern, heißt es. Das Problem: Steinhoff sagt kein einziges Wort zu Gewinn, Cashflow und Co.
Beim Thema „Dreistufiger Prozess“ wird es immerhin etwas konkreter. So habe man die Unterstützung der Gläubiger, um die Rechtsstreitigkeiten beizulegen. Hintergrund: Mit einem umfassenden Vergleich würde Steinhoff (einen Großteil) die Milliarden-Forderungen vom Tisch bekommen, die aus den juristischen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mi dem Bilanzskandal resultieren.
Beim zweiten Punkt geht es um das Management der Prozessrisiken – da strebt Steinhoff offenbar einen Vergleich an. Man habe die Genehmigung der südafrikanischen Zentralbank erhalten und zudem verschiedene rechtliche und sonstige Prozesse eingeleitet, die zur Umsetzung des Vergleichsvorschlags erforderlich sind.
Und dann soll der Konzern restrukturiert werden, mit Fokus auf Senkung von Schulden und Finanzierungskosten. Auf gut Deutsch: Es sollen wohl Beteiligungen verkauft und mit dem Erlös Schulden getilgt werden.
Alles sehr vage und und wenig konkret. Die Kursreaktion zeigt, dass Steinhoff von einem Durchbruch (bei den Rechtsstreitigkeiten) oder einer übergeordneten Unternehmensrettung noch weit entfernt ist. Kurzum: Anleger sollten besser einen Bogen um die Aktie machen. Aus Chance-Risiko-Sicht gibt es nämlich deutlich attraktivere Aktien. "Riskieren" Sie am besten einen Blick in die aktuelle AKTIONÄR-Ausgabe.