Die Aktie der Shop Apotheke Europe belegte 2020 mit einer Performance von 240 Prozent einen der Spitzenplätze im MDAX. Auch im neuen Jahr legte der Aktienkurs der Online-Apotheke bisher um 30 Prozent zu. Gestern meldete das Unternehmen, dass mehrere Aktionäre einem Poolvertrag beigetreten sind. Was hat es damit auf sich?
Ein Poolvertrag ist grundsätzlich ein Abkommen zwischen Großaktionären. Die gegenseitige Stimmbindung verfolgt das Ziel, eine Stimmrechtsmehrheit zu bilden. Im konkreten Fall sind 25 Einzelaktionäre einem Poolvertrag beigetreten, über den sie einen Anteil von 26,4 Prozent kontrollieren.
Der größte Teil der Aktien entfällt auf Michael Köhler, der Ende 2018 den Posten als Vorstandsvorsitzender abgegeben hat. Er hält aber immer noch rund 14 Prozent an Shop Apotheke Europe. Ebenfalls zum Kreis gehören sein Bruder Frank Köhler, der im Aufsichtsrat sitzt und der Aufsichtsratschef Jan Pyttel. Auch Robert Hess sowie weitere Mitglieder des Managements um die Vorstände Stefan Feltens, Theresa Holler, Stephan Weber und Marc Fischer sollen dem Poolvertrag beigetreten sein.
Über die genauen Gründe des Zusammenschlusses, lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt nur spekulieren. Klar ist, dass die Aktionäre um Michael Köhler durch das Abkommen ihre Stimmrechte bündeln, um auf der Hauptversammlung eine starke Stimmenbasis zu haben. Durch die Sperrminorität können die Anteilseigner eine Reihe von wichtigen Beschlussvorlagen notfalls blockieren.
Anleger sollten sich von der Nachricht des Poolvertrags nicht beunruhigen lassen. Bei der Online-Apotheke laufen die Geschäfte weiter rund. Engagierte Anleger bleiben dabei.