Lang wurde über das IPO spekuliert, nun ist es da. Am Donnerstag geht Oatly in New York an die Börse. Der Produzent von Milchersatzprodukten, der insbesondere für seine Hafermilch bekannt ist, war zuletzt mit enormen Wachstumszahlen aufgefallen. Doch die Bewertung, die Oatly beim IPO einfährt ist, schlicht aberwitzig.
Insgesamt sammelte Oatly beim Gang an die Börse rund 1,7 Milliarden Dollar ein. Davon fließen dem Unternehmen gut 1,1 Milliarden Dollar zu – der Rest geht an Alt-Aktionäre.
Mit 17 Dollar pro Aktie lag der Ausgabepreis am oberen Ende der Preisspanne und katapultierte die Bewertung von Oatly auf zehn Milliarden Dollar. Ein gewaltiger Sprung, insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen bei der letzten außerbörslichen Finanzierungsrunde im Juli 2020 noch mit „nur“ zwei Milliarden Dollar bewertet wurde.
Doch die Schweden haben im vergangenen Jahr auch ein beachtliches Wachstum hingelegt. So hat sich beispielsweise der Umsatz von 204 Millionen Dollar im Geschäftsjahr 2019 auf 421 Millionen mehr als verdoppelt.
Nichtsdestotrotz, die Bewertung ist mehr als sportlich. Selbst wenn das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr die Umsätze nochmal verdoppelt, kommt es auf ein 21er KUV von 11,8. Zum Vergleich: Die AKTIONÄR-Altempfehlung SunOpta, die ebenfalls im Bereich Milchersatzprodukte aktiv ist, weist lediglich ein KUV von 1,7 aus.
Oatly ist zwar ein Pionier im Bereich Hafermilch, der beeindruckende Wachstumszahlen aufweist, allerdings ist die Aktie nach Überzeugung des AKTIONÄR zu teuer.