„Risk everything“ lautet das Motto des WM-Spots von Nike. Ein Fallrückzieher gehe zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 76 Prozent schief – doch er muss gewagt und gesprungen werden, so der Appell des Sportartikelriesen. Am Ende triumphieren dem Werbefilm zufolge überraschende, gewagte Aktionen von Stars wie Neymar über grauen Sicherheitsfußball. Auch Nike selbst ist mit diesem Spot ein Risiko eingegangen – er ist teuer. Ingesamt stiegen die Marketingkosten im Quartalsvergleich um 36 Prozent.
Überraschung gelungen
Doch die Aggressivität zahlt sich offenbar aus. Bereits das abgelaufene Quartal lag – wieder einmal – über den Erwartungen (siehe Grafik). Nike-CEO Mark Parker zeigt sich zuversichtlich, dass die Werbung nicht verpufft, sondern das Momentum länger anhält. „Die Zahlen zeigen die Energie und die Freude die Nike in den Markt bringt. Unsere Möglichkeit, unermüdlich für unsere Kunden Innovationen voranzutreiben, haben unser Wachstum im abgelaufenen Quartal angekurbelt – und wird es auch die nächsten Jahre antreiben.“ Zuletzt lag das Umsatzwachstum immerhin bei zehn Prozent, die Auftragseingänge bei Plus 12 Prozent.
Nike hat einen Lauf
Die WM entwickelt sich sehr erfolgreich: Nike-Werbung wurde im Internet deutlich mehr geteilt. (siehe auch: Adidas vs. Nike). Mittlerweile wurde die Nike-Risk-Everything-Werbung schon über 80 Millionen Mal auf Youtube aneklickt. Viel hilft, dass das US-Team so viel Aufmerksamkeit im Heimatmarkt erlangt, wie noch nie zuvor. Adidas hingegen scheint nicht ganz so dynamisch durch die WM zu kommen - der gesponserte Top-Favorit Spanien hat etwa bereits die Heimreise angetreten.
Kaufen!
Derzeit ist für Investoren weiterhin Nike die bessere Wahl. DER AKTIONÄR hatte sich zuletzt ausführlich im DAF zu Nike und seinem Lauf bei der WM geäußert. Charttechnisch wurde nun ein weiteres Kaufsignal geliefert.