Nur wenige Branchen leiden so stark unter der Pandemie wie die Gastronomie. In Deutschland kämpft jedes zweite Restaurant um die Existenz. In den USA könnte jede vierte Gaststätte für immer von der Bildfläche verschwinden. Indes ist McDonald’s einer der großen Profiteure der Krise – das spiegelt sich zunehmend im Chart wider.
Big M wird an der Börse immer größer. Seit dem März-Tief hat die Aktie des Burger-Dinos 70 Prozent zugelegt. Vor zwei Wochen überwand McDonald’s den horizontalen Widerstand bei 202 Dollar. Nun markierte die Aktie mit 212 Dollar ein neues Verlaufshoch.
McDonald’s trifft die Krise zwar auch, allerdings stehen hier die Zeichen schon klar auf Erholung. Laut einer Analyse der Bank of America lagen die Ausgaben der Kunden im Juli bei den großen Ketten im Sieben-Tages-Durchschnitt nur vier Prozent unter dem Vorjahreswert. Bei kleinen Ketten und unabhängigen Restaurants waren es minus 25 Prozent.
McDonald’s hat – im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern – ganz andere Möglichkeiten. Als großer Vorteil erweisen sich in der Krise die Autoschalter. Mit Drive-Thru erzielte der Konzern im zweiten Quartal 90 Prozent (!) seiner Umsätze.
Mittels Künstlicher Intelligenz kann McDonald’s an den Autoschaltern gezieltes Marketing machen. Ist es kühl, empfehlen die digitalen Menütafeln Kaffee und Kuchen, ist es heiß, Eis und Cola. Außerdem reagiert das System auf die Tageszeit und erkennt regionale Vorlieben.
Der Fokus auf Digitalisierung und Automatisierung treibt die Margen bei McDonald’s stark an. Aktuell kommt Big M auf eine EBITDA-Marge von 45 Prozent. Denkbar ist bereits in naher Zukunft eine Gewinnspanne von über 50 Prozent. Die Aktie, die nicht mehr weit unter dem Rekordhoch notiert, bleibt ein Kauf.