Berkshire Hathaway hat auch im dritten Quartal den Gewinn zweistellig gesteigert. Der Grund: Das Eisenbahn-, Versorgungs- und Energiegeschäft des Konglomerats erholt sich stark von der Pandemie. Trotzdem hat die Bilanz, die Warren Buffetts Unternehmen am Samstag vorgelegt hat, einen Schönheitsfehler.
Stellen Sie sich vor, die Aktienkurse steigen und steigen und der Fondsmanager Ihres Vertrauens oder Sie selbst sitzen auf einem riesigen Berg Bargeld. Genauso ergeht es aktuell den Aktionären von Berkshire Hathaway. Deren CEO Warren Buffett hat 149 Milliarden Dollar Cash aufgehäuft – so viel wie nie zuvor. Und das, obwohl Buffett in Q3 eigene Aktien im Wert von 7,6 Milliarden gekauft hat.
149 Milliarden Dollar Cash! Man möchte Buffett Otto Rehhagels Spruch zurufen: Geld schießt keine Tore – Cash bringt keine Rendite.
Klar, kann man sagen, Buffett ist der Inbegriff des Valueinvestors und die Unternehmen sind ihm einfach zu hoch bewertet. Doch das hat der Meister vor einiger Zeit selbst widerlegt, als er plötzlich Aktien von Amazon gekauft hat, die bestimmt nicht Value sind.
Was ist Buffetts Intention? Spekuliert er auf den großen Crash, um dann zuzugreifen? Darauf kann er wahrscheinlich lange warten, denn die Aktienmärkte sind dermaßen vollgepumpt mit Geld, so dass die Hausse automatisch die Hausse nährt.
Buffett wird nächstes Jahr 92 Jahre alt, sein Kompagnon Charlie Munger 98. Angesichts der Passivität, die schon eine Weile andauert, wachsen die Zweifel, ob die beiden den nächsten großen Deal noch wirklich wollen. Bleibt zu hoffen, dass Greg Abel, CEO von Berkshire Hathaway Energy und Buffetts designierter Nachfolger, mehr Lust auf Wachstum hat.
Tipp des AKTIONÄR: Kaufen, Hausse nutzen, Gewinne einfahren.
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