Manchmal sind Börsianer undankbar. So zu sehen beim amerikanischen Schuhproduzenten Crocs. Das Unternehmen rechnet für 2021 mit Rekordumsätzen, Analysten sind optimistisch und sehen gut 90 Prozent Kurspotenzial. Doch die Crocs-Aktie sackt am Donnerstag erneut ab, nachdem sie am Montag ein neues Sechs-Monats-Tief markierte.
Am Montag aktualisierte das Unternehmen seine Prognosen. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 geht Crocs nun von einem Umsatzwachstum um rund 67 Prozent aus. Zuvor ging man noch von 62 Prozent aus.
In den ersten neun Monaten verzeichnete Crocs einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar, was gemessen an der Vergleichsperiode im Vorjahr einem Anstieg um gut 77 Prozent entspricht. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet Crocs nun mit einem Umsatz von 2,31 Milliarden Dollar gegenüber 1,38 Milliarden Dollar im Jahr 2020.
Gute Zahlen. Auch laut Analystin Erinn Murphy von Piper Sandler wird das Unternehmen in den kommenden Jahren noch eine der beeindruckendsten Wachstumsgeschichten für Verbraucher hinlegen. Sie sieht das Unternehmen als Top-Idee für 2022 und hat das Ziel auf 246 US-Dollar angehoben.
Die Analystin hatte sich mit dem Management des Schuhherstellers getroffen und berichtete über optimistische Aussichten hinsichtlich der Entwicklung von Crocs sowie des italienischen Freizeitschuhe-Herstellers HeyDude, der im vergangenen Monat von Crocs übernommen wurde. Nach Abschluss der Transaktion, voraussichtlich im März, wird die Marke als eigenständige Division von Crocs operieren.
Das Unternehmen habe über Weihnachten keine nennenswerten Auswirkungen durch Omikron feststellen können und verzeichnete kräftige Vollpreisverkäufe und einen guten Umsatz, wie die Analystin sagte. Europa, der Nahe Osten und Afrika entwickelten sich ebenfalls viel besser als erwartet, so Crocs gegenüber dem Finanzdienstleister Piper Sandler.
Die Crocs-Aktie hatte sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt und spiegelte damit das Comeback des Unternehmens nach dem Beinahe-Bankrott vor ein paar Jahren wider. Im November wurde bei 183,88 Dollar (etwa 160 Euro) ein neues Allzeithoch markiert.
Doch trotz der guten Aussichten geriet die Crocs-Aktie dann unter Druck. Am Montag sackte der Kurs auf 115,58 Dollar ab – der tiefste Stand seit Juli. Die Analyse von Piper Sandler ließ den Crocs-Kurs am Mittwoch anziehen, doch am Donnerstag sackt das Papier erneut um vier Prozent auf etwa 129 Dollar ab. Die wichtige 200-Tage-Linie verläuft aktuell bei 130 Dollar.
Längerfristig bleibt die Crocs-Aktie aussichtsreich. Ende Oktober hatte DER AKTIONÄR Kursziel und Stop-Loss der Empfehlung von Ende Juli 2021 angehoben. Die jüngste Korrektur drückte den Kurs kurzzeitig unter den nachgezogenen Stopp-Kurs bei 105 Euro, die Aktie kam auf eine Watchlist.
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