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Das war knapp. Der S&P 500 ist minimal an einem Bärenmarkt vorbeigeschrammt. Dank der Erholung der vergangenen Tage liegt der bedeutende amerikanische Index seit dem Hoch nun nur noch 15 Prozent im Minus. Ab 20 Prozent spricht man von einem Crash. Die Historie zeigt: Diese Wendepunkte waren für die Bullen ein Segen.
Laut einer Analyse von Credit Suisse hat der S&P 500 seit 1978 sechs Mal (inklusive jetzt) vom Rekordhoch 19 Prozent verloren und dann noch die Kurve gekriegt. Das berichtet CNBC. Fünfmal danach gab es in den folgenden zwölf Monate beachtliche Kursgewinne.
Nach dem Tiefpunkt im März 1978 beispielsweise stieg der Index im darauffolgenden Jahr um 13 Prozent. 37 Prozent ging es nach den Dips im Oktober 1998 und im Dezember 2018 aufwärts. Nach dem Beinahe-Bärenmarkt im Oktober 1990 kletterte der S&P 500 um 32 Prozent.
„Bei drei der Rallys gab es einen offensichtlichen Katalysator durch die US-Notenbank, die eine Lockerung der Geldpolitik vornahm oder andeutete“, so die Analysten der Credit Suisse. Derzeit ist die Inflation indes auf Rekordniveau. „Es scheint höchst unwahrscheinlich, dass die Fed jetzt lockert.“
Die Stimmung an den Märkten war zuletzt so schlecht wie seit vielen Monaten nicht mehr. Etliches Negatives – zum Beispiel ein offensiver Kurs der Fed – war damit in den Kursen weitestgehend eingepreist. Dann reichen wenige positive Meldungen oder Spekulationen, etwa auf ein Ende der China-Lockdowns und eine Entspannung bei den Lieferketten, um die Kurse nach oben zu treiben. Langfrist-Anleger sollten sich bei kräftigen Dips immer bewusst sein: Sie erhalten Qualitätstitel wie Apple, Amazon oder BioNTech, die sie immer günstig haben wollten, endlich günstig.
