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10.05.2021 Andreas Deutsch

Bullen am Ruder – doch unterschätzt die Börse diese Gefahr?

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Der DAX dürfte zum Wochenauftakt mit einem moderaten Plus seine jüngsten Gewinne ausbauen. Ein neues Rekordhoch ist nur eine Frage der Zeit. Auch in den USA haben die Bären derzeit keine Chance: Der Dow Jones erreichte am Freitag ein Allzeithoch. Trotzdem ist Vorsicht angebracht. Der Grund ist Corona.

Die Corona-Lage in Indien spitzt sich trotz internationaler Hilfe weiter zu. Wie das Gesundheitsministerium am Sonntag in Neu-Delhi mitteilte, wurden zum zweiten Mal hintereinander mehr als 4.000 Tote binnen 24 Stunden gezählt. Zudem gab es wieder mehr als 400.000 Neuinfektionen.

Der indische Corona-GAU hat Konsequenzen für die ganze Welt. Laut Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR), droht den globalen Lieferketten Ungemach. Denn Indien ist eine Seefahrernation, 240.000 der 1,6 Millionen Seeleute weltweit kommen aus dem Land.

„Wenn es nicht gelingt, die Situation in Indien nachhaltig zu verbessern, drohen mit Blick auf die Schifffahrt Auswirkungen, die weit über den Subkontinent hinaus reichen – etwa, indem die globalen Lieferketten ähnlich wie beim Zwischenfall im Suezkanal vor Kurzem beeinträchtigt werden“, so Nagel zum Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Zuvor hatten bereits mehrere Reedereien und Shipmanager in der Financial Times vor den Auswirkungen gewarnt: „Die geltenden Reisebeschränkungen für indische Staatsbürger erschweren es uns als Shipmanagern aktuell massiv, Schiffe zu bemannen und notwendige Crewwechsel durchzuführen“, so Ian Beveridge, Chef von Bernhard Schulte Shipmanagement aus Hamburg.

Laut Mark O’Neil, Präsident des internationalen Verbands Intermanager, sei die Blockade des Suezkanals im März „nichts im Vergleich zu dem, was die Störung der Lieferketten durch die ausbleibenden Crewwechsel mit sich bringt“, so O’Neil.

Die Exporte aus Indien sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen – zuletzt auf 320 Milliarden Dollar. Das Land exportiert unter anderem Chemikalien, Erdöl, Textilien, Schmuck, Pharma- und Softwareprodukte.

DAX (WKN: 846900)

Große Probleme bei den Lieferketten, auch wenn sie nur kurzfristig sind, würden die Preise für diverse Waren noch weiter antreiben. Durch die anziehende Inflation würde die Zinsangst, die gerade erst vom Tisch war, mit Karacho zurückkehren. Die Aktienkurse könnten unter Druck geraten. Anleger sollten demnach nicht zu blauäugig sein und ihre Positionen mit Stopps absichern.

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