Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf beschleunigt sein Investitionsprogramm und steckt in den kommenden fünf Jahren zusätzlich 300 Millionen Euro in Digitalisierung, Wachstumsmärkte und Nachhaltigkeit. Dies wird die Profitabilität im laufenden Jahr wahrscheinlich merklich belasten. Die Anleger reagieren entsetzt.
So soll die bereinigte operative Marge 2021 lediglich auf dem Vorjahresniveau verharren, wie das Unternehmen bereits am Vorabend mitteilte. 2020 war die Umsatzrendite wegen der negativen Folgen der Corona-Pandemie sowie wegen Investitionen um 1,4 Prozentpunkte auf 12,9 Prozent gefallen.
Beim Umsatz will Beiersdorf organisch wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Genauere Zahlen nannte Beiersdorf dazu nicht.
Mit dem Margenausblick blieb Beiersdorf deutlich hinter der Konsensschätzung der Analysten zurück. Eigentlich sei das Jahr 2021 für eine deutliche Erholung bestimmt, so Bruno Monteyne, Experte bei Credit Suisse. Nun sei aber klar, dass es wieder ein Jahr der Neustrukturierung werde.
Die Aktie brach zu Handelsbeginn um fast neun Prozent ein, konnte die Verluste danach jedoch etwas eindämmen. Am Mittag notiert der Wert sechs Prozent im Minus.
Das Chartbild hat sich entsprechend stark eingetrübt. Gelingt nicht bald eine Stabilisierung, könnte die Aktie das März-Tief bei 77,62 Euro testen.
Beiersdorf kommt nach dem Dip vom Mittwoch auf ein 2021er-KGV von 27, was angesichts der mauen Aussichten zu teuer ist. Kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)