Trotz sinkender Infektionszahlen fahren Bund und Länder weiter einen vorsichtigen Kurs in der Corona-Pandemie. Der Einzelhandel darf nach wie vor nicht öffnen. Einen nächsten Lockerungsschritt könnte es geben, wenn die Zahl der Neuinfektionen weiter sinkt. Bis dahin werden E-Commerce-Player wie Amazon noch mehr profitieren.
Die Politik fürchtet sich vor den Virusmutanten – und geht kein Risiko ein. Nur wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen bis zum 7. März stabil unter 35 gesunken ist, sollen die Beschränkungen von den Ländern danach schrittweise gelockert werden können. Dann soll auch der Einzelhandel wieder öffnen dürfen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte auf die Frage, was eine „stabile Inzidenz" bedeute, es solle an mindestens drei Tagen eine solche Inzidenz erreicht werden.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) will am Donnerstag um 10:30 Uhr eine Einschätzung zu den neuen Beschlüssen geben. In den vergangenen Tagen hatte der HDE wiederholt vor einer nochmaligen Verlängerung des Lockdown ohne Öffnungsperspektive für den Einzelhandel gewarnt.
Schon der gegenwärtige Lockdown werde für Tausende von Einzelhandelsunternehmen in den Innenstädten und besonders im Modehandel das Aus bedeuten, so der HDE.
Die Lage für den Einzelhandel wird immer brutaler. Die Frage ist, ob eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz von 35 überhaupt zu schaffen ist – schließlich sollen die Virusmutationen doch deutlich ansteckender sein. Bei Lockerungen dürften die Zahlen dann schnell wieder nach oben gehen – und die Geschäfte müssten wieder schließen. Profiteure wären der Onlinehandel im Allgemeinen und Marktführer Amazon im Besonderen. Der aktuelle Seitwärtstrend bedeutet nach Einschätzung des AKTIONÄR eine Kaufchance für Langfrist-Anleger.
(Mit Material von dpa-AFX)