Neues Lebenszeichen an der Börse von Amazon. Die Aktie des E-Commerce- und Cloudgiganten hat seit dem Tief vor zweieinhalb Wochen 20 Prozent zugelegt und die 50- und die 100-Tage-Linie überwunden. Die große Frage: Hat Amazon dieses Mal endlich die Power für den Ausbruch aus dem zähen Seitwärtstrend?
Zunächst kommt es nun erst einmal darauf an, dass die 200-Tage-Linie (verläuft bei 3.331,55 Dollar, aktueller Kurs der Aktie: 3.272,99 Dollar) geknackt wird. Danach warten zwar einige Widerstände, aber der erste wirklich wichtige ist die Marke bei 3.520 Dollar. Wird diese überwunden, könnte Amazon schnell das Rekordhoch bei 3.773 Dollar anpeilen.
Wohl gemerkt: könnte. Seit über anderthalb Jahren konsolidiert Amazon und immer wieder gab es Zwischenspurts und Ausbruchsversuche der Aktie. Am Ende blieb nur Frust für die Anleger.
Aktuell sorgt der geplante Aktiensplit im Verhältnis von 20 auf 1 für Kursfantasie. Jeder Amazon-Aktionär bekommt für einen am 27. Mai nach Geschäftsschluss gehaltenen Anteilschein am oder um den 3. Juni 19 weitere Papiere in sein Depot gebucht. Der Handel mit splitbereinigten Kursen soll drei Tage später starten.
Die Analysten der Bank of America fanden heraus, dass Aktien in den zwölf Monaten nach der erstmaligen Ankündigung eines Splits im Schnitt um 25,4 Prozent stiegen. Die Untersuchung bezieht sich auf Firmen aus dem S&P 500 und reicht bis 1980 zurück.
Die Amazon-Aktie hat seit der Split-Ankündigung zehn Prozent zugelegt. Ein Teil davon geht allerdings auf die allgemeine Markterholung zurück.
An Amazons Investmentstory hat sich nichts geändert. Auch die Charttechnik macht so langsam Hoffnung, dass Amazon die Underperformance beendet: Seit Juli 2020 kommt die Aktie nur auf ein Plus von 13 Prozent, während der Nasdaq 100 44 und der GAFAM-Index 47 Prozent zugelegt haben.
Wenn Sie vom Effekt von Aktiensplits profitieren wollten, sollten Sie sich den Split Pot Index ansehen:
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".