Nun aber im zweiten Anlauf: Die German Startups Group (GSG), die als Venture Capital Investor agiert, wird seit heute an der Frankfurter Börse gehandelt. Die 11.114.750 Aktien sind im Entry Standard gelistet. Jedoch sind gut ein Drittel der Anteile bereits bei deutschen wie britischen Investmentgesellschaften privat platziert worden. Der Ausgabepreis liegt bei 2,50 Euro. Damit liegt der Börsenwert der GSG bei 27,3 Millionen Euro.
Deutlich mehr hatte sich die GSG noch im Juli dieses Jahres versprochen: Damals wollte sie mehr als 60 Millionen Euro einnehmen – bei einem Ausgabepreis zwischen 2,70 Euro und 3,60 Euro. Jedoch wurde der IPO verschoben. Begründung war das "fragile Kapitalumfeld", das im Zuge der Griechenland-Krise und Börsenturbulenzen in China herrschte.
Unterschiedlich starke Beteiligungen
Die nun deutlich kleineren Brötchen des IPOs sollen das Unternehmen mit "frischem Eigenkapital" versorgen, um weitere Investionen in überwiegend deutsche Start-ups zu ermöglichen. Bislang ist GSG vor allem bei Fintech-, eCommerce- oder Big Data-Unternehmen beteiligt. Von den 41 Minderheitsbeteiligungen seien laut eigenen Angaben 24 für die Gesellschaft essenziell: So befinden sich absolute Minibeteiligungen im Portfolio, wie zum Beispiel Essenslieferant Delivery Hero (0,06%), Fintechspezialist Ayondo (0,57%) oder Brillenlieferant Mister Spex (0,66%). Andererseits ist die GSG mit 7,81 Prozent an Returbo beteiligt, das vor kurzem eine sehr erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne abgeschlossen hat. Oder an TVSmiles mit fünf Prozent, das ein Bonusprogramm für TV-Werbung anbietet.
Die Strategie des Unternehmens geht bislang auf: Seit dem Start 2012 konnte die GSG bis zum 30. Juni 2015 annualisiert eine Brutto-Performance von 33 Prozent auf das investierte Kapital erzielen. Die Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da dieser Wert maßgeblich von der Bewertung der Start-ups abhängig ist. Und Start-ups können bekanntlich schnell wieder aus dem Geschäft sein.
Ein Kauf der GSG-Aktie ist mit hohem Risiko verbunden, da die Entwicklung des Unternehmens vom Erfolg der Start-ups abhängig ist. Dennoch sollte man die Aktie im Blick haben, da sie großes Potenzial nach oben verspricht.