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26.11.2014 ‧ Maximilian Steppan

Zalando: Nach den Zahlen - Die Börse schreit vor Glück, aber warum?

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Die Börsengänge von Zalando und Rocket Internet haben eine Menge Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Nach Rocket Internet präsentierte nun Zalando erste Zahlen. Das Unternehmen hat einen operativen Gewinn (EBIT) von rund einer Million Euro bei einem Konzernumsatz von 1,55 Milliarden Euro für die ersten neun Monate vermeldet.

Margensteigerung und Umsatzwachstum

Die EBIT-Marge verbesserte sich auf Jahressicht von minus 12,4 Prozent auf Plus 0,8 Prozent. Die Steigerung geht aus verbesserten Kostenpositionen, darunter Umsatzkosten sowie Kosten für Logistik, Marketing und Verwaltung, hervor. Der Online-Modehändler gliedert seinen Umsatz nach „DACH“-Segment (Deutschland, Österreich und Schweiz) und „Übriges Europa“. In 15 verschiedenen europäischen Ländern betreibt das Berliner Unternehmen Online-Shops. Über die Hälfte des Konzernumsatzes wird im "DACH-Segment" generiert. Der Bereich "Übriges Europa" legte um 39 Prozent zu.

Zu den restlichen drei Geschäftsmonaten äußerte sich Rubin Ritter, Mitglied des Zalando-Vorstands, zuversichtlich. Er erwartet nach der erfolgreichen Entwicklung im dritten Quartal für das Geschäftsjahr 2014 einen konzernweit leicht positven Betriebsgewinn. Er betont das überproportionale Wachstum zum restlichen Modemarkt, der wegen dem außerordentlich mildem Wetter einen schweren Start in die Herbst- und Wintersaison hatte.


Mobile Nutzung
Neben dem Umsatzwachstum sind die Angaben zu den Websitenbesuchen und App-Downloads beachtenswert. Zalando sieht sich als einen der führenden Online-Modehändler in Europa. Diese werden monatlich 100 Million Mal besucht, wovon 43 Prozent der Besuche von mobilen Endgeräten kommen. Zum Ende des dritten Quartals verzeichnete die Zalando-App 5,1 Millionen Downloads. 322 Millionen Besuche registrierten die Zalando-Websiten. Sechs Jahre nach der Unternehmensgründung verzeichnet Zalando 14,1 Millionen aktive Kunden.


Keine Angabe
Die Zahlen zur Nutzung der Website und zum Download der App sind durchweg positiv zu werten, doch eine entscheidende Angabe fehlt. Zalandos Wettbewerbsvorteil, der zugleich Kostentreiber ist, besteht darin Sendungen kostenlos zu verschicken und bei Nichtgefallen ebenso ohne Versandkosten zurückzunehmen. Über die Retour-Quoten macht Zalando keinerlei Angaben in seinem Finanzbericht. Zuletzt wurde mehr als jede zweite Bestellung zurückgeschickt. 


Zu teuer
Die vorgelegten Zahlen ändern nichts an der Einschätzung des AKTIONÄR. Das Papier ist mit einem KUV von 2,3 und einem KBV von 10 weiterhin zu teuer. Anleger sollten dem heutigen Kursanstieg nicht hinterherrennen, sondern eher zum Verkauf für bestehende Positionen nutzen.

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