Fast im Wochentakt mussten seit Ausbruch der Corona-Krise namhafte Modehersteller und Textilhändler Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen oder gleich Insolvenzanträge stellen. Einer der Top-Profiteure dieser Entwicklung ist Zalando. Die aktuelle Konsolidierung der Aktie könnte bald vorbei sein.
Egal ob Galeria Karstadt Kaufhof, Esprit oder Tom Tailor: Bekannte Namen schützen in der Textilbranche nicht mehr vor dem Absturz. Das Problem: Vielen Unternehmen aus der Modebranche ging es schon vor der Corona-Krise nicht gut. Dem Siegeszug des Onlinehandels hatten sie nur wenig entgegenzusetzen. Corona hat alles noch viel schlimmer gemacht.
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet denn auch in den nächsten Monaten mit einem weiteren Anstieg der vorläufigen Insolvenzverfahren und der Insolvenzen in der Modebranche.
„Dienstleister, Gastronomie und (Textil-)Einzelhändler sind diesmal nicht am Ende der Krise von den Auswirkungen betroffen, sondern stehen am Anfang. Daher wird die Masse der insolvenzreifen Unternehmen unweigerlich steigen“, so Creditreform-Experte Patrick-Ludwig Hantzsch.
Die jüngsten Zahlen geben keinen Grund für Optimismus: Nach einer Branchenumfrage der Textilwirtschaft lagen die Umsätze im stationären Modehandel in der vergangenen Woche um 21 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
In der Krise haben noch mehr Kunden gemerkt, wie bequem und schnell E-Commerce ist. Davon profitiert Zalando überproportional. Ein Wegfall vieler klassischer Geschäfte wird die Kundenzahl bei den Berlinern noch weiter steigern. DER AKTIONÄR bleibt für seine laufende Empfehlung (+93 Prozent seit Mitte März) bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)