Jedes fünfte deutsche Unternehmen sieht sich durch die Corona-Krise gefährdet. Insgesamt sagen 21 Prozent, dass sie die Beeinträchtigungen durch die Pandemie als „existenzbedrohend bewerten", wie das Münchner Ifo-Institut am Montag mitteilte. In den kommenden Monaten könnte sich eine Insolvenzwelle anbahnen, heißt es.
Besonders verbreitet sind die Existenzsorgen laut Ifo im Dienstleistungssektor, wo 27 Prozent der Befragten sich entsprechend äußerten. Dahinter folgt der Einzelhandel mit 21 Prozent.
Erst am Wochenende hatte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer, gewarnt, dass viele Unternehmen nach wie vor akute Liquiditätsengpässe infolge der Krise hätten. Staatliche Überbrückungshilfen müssten daher schnell und unbürokratisch erfolgen.
Unterdessen profitiert der Onlinehandel stark von der Krise. Das geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Marktstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) hervor.
„E-Commerce hat sich im zweiten Quartal nachhaltig als zusätzliche Versorgungs-Infrastruktur etabliert“, so bevh-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer. Insgesamt stiegen die E-Commerce-Umsätze nach einem schwachen 1. Quartal von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 16,5 Prozent auf über 20 Milliarden Euro.
DER AKTIONÄR hat Zalando im März als nachhaltigen Gewinner der Krise empfohlen. Performance seitdem: 105 Prozent. Angesichts des Potenzials, das der Online-Modemarkt in den kommenden Jahren noch hat, sollte das nicht das Ende der Fahnenstange sein. Laufen lassen!
(Mit Material von dpa-AFX)