Der Modehandel in Deutschland kommt trotz der Wiedereröffnung vieler Geschäfte nur schleppend in Gang. Die Umsätze im stationären Modehandel lagen auch in der zweiten Woche nach der Lockerung des Lockdowns deutlich unter dem Vorjahresniveau. Das dürfte auch an Zalando liegen. Die Aktie des Marktführers gibt Gas.
Die Modebranche steckt in der Krise – und Zalando dreht an der Börse weiter mächtig auf. Seit dem Tief vom März hat die Aktie 75 Prozent zugelegt – und steuert nun auf das Rekordhoch bei 50,34 Euro zu.
Der Markt erkennt in Zalando immer mehr einen Krisengewinner. Bei dem E-Commerce-Unternehmen kann man ohne lästige Gesichtsmaske und ohne Mindestabstand shoppen. Die Boutique an der Ecke wird nicht mithalten können, wenn Zalando eine Rabattschlacht startet. Via App erreicht Zalando viele Hunderttausende Kunden – mit einem Klick ist man beim Wunschprodukt.
Während der stationäre Modehandel in der vergangenen Woche bei den Umsätzen um durchschnittlich rund 44 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag, sprach Zalando Mitte April schon von einer Erholung. Die Nachfrage kehre wieder zurück, so Zalando-CEO Rubin Ritter. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich sein Unternehmen schneller erholen kann als bislang erhofft.
Wenn Corona die Lust auf den Shoppingbummel in der Stadt weiter bremst, wird es eine Pleitewelle bei den Modehändlern geben. Somit wird Zalando seine Marktstellung weiter stärken. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR von Mitte März liegt die Aktie 47 Prozent. Gewinne laufen lassen.