Der Online-Modehändler hat die Erwartungen der Börse verfehlt. Die Aktie knickt im frühen Handel ein. Die Anleger fragen sich: War es das schon mit der Super-Wachstumsstory?
Zalando hat den Umsatz im ersten Quartal um 23 Prozent auf 980 Millionen Euro gesteigert und die Erwartungen der Analysten gerade so getroffen. Allerdings blieben Nettogewinn und bereinigtes EBIT unter den Prognosen. Das bereinigte EBIT blieb nahezu unverändert bei 20,3 Millionen Euro, der Nettogewinn verbesserte sich zwar von 4,6 auf 5,1 Millionen Euro – allerdings hatte der Markt mit 15 Millionen Euro gerechnet.
Der Grund für die schwache Margen: hohe Investitionen. Zalando investierte überwiegend in die Infrastruktur und eine intern entwickelte Software.
Alles schlecht? Nein. Zalando hat die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Der Umsatz soll um 20 bis 25 Prozent steigen, bei der bereinigten Marge peilt das Unternehmen zwischen fünf und sechs Prozent an.
Ebenfalls positiv: das Kundenwachstum. Zalando hatte im ersten Quartal 20 Millionen aktive Kunden – ein Plus von elf Prozent. Das Ende der Fahnenstange soll damit längst nicht erreicht sein. „Wir sind fest entschlossen, weiter Marktanteile und noch mehr Kunden in ganz Europa zu gewinnen“, gab CEO Rubin Ritter das Motto für die kommenden Quartale aus.
Alles nicht so schlimm
Nach anfänglichen Verlusten hat die Aktie ins Plus gedreht. Erstens: Die Aktie ist im Vergleich nach wie vor günstig bewertet. Zweitens: Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die Branche sind nach wie vor top, Online läuft dem stationären Modehandel (Umsatzminus dieses Jahr: 15 Prozent) klar den Rang ab. Fazit: Dabei bleiben, Stopp bei 33,50 Euro setzen.