Eine Aktienplatzierung hat am Dienstag die rasante Aufholjagd der Zalando-Aktien jäh gestoppt. Am Mittwoch lecken die geschockten Zalando-Aktionäre ihre Wunden und erholen sich von den hohen Kursverlusten. Die Frage, die sich der Markt stellt: Ist die Investmentstory des Onlinehändlers jetzt erst einmal vorbei?
Kinnevik verkauft – und der Zalando-Kurs bebt. Der schwedische Großaktionär hat ein Paket von gut 13 Millionen Aktien platziert und damit rund 558 Millionen Euro erlöst. Die Folge: Die Zalando-Aktie crashte am Dienstag um zehn Prozent.
War’s das jetzt? Vorerst ja. Kinnevik hat sich verpflichtet, in den kommenden sechs Monaten keine weiteren Aktien aus dem eigenen Bestand zu verkaufen. Zalando passe weiter sehr gut ins Kinnevik-Beteiligungsportfolio, sagte ein Sprecher des Investors.
Klingt gut, trotzdem ist unklar, was nach den sechs Monaten passiert. Kinnevik hält noch 26 Prozent der Zalando-Aktien. Ein Händler nannte dies zurecht ein „Damoklesschwert, das als Aktienüberhang latent auf dem Kurs lastet“.
Auf der anderen Seite punktet Zalando mit starkem Kundenwachstum, Kundenbindung durch künstliche Intelligenz und sinnvolle Kooperationen mit anderen Händlern.
Für Millionen von Kunden ist Zalando die Adresse in Sachen Mode. Selbst Amazon kann hier nicht mithalten.
10,4 Milliarden Euro ist nicht viel für eine Wachstumsmaschine mit großer Dominanz. E-Commerce made in Germany: Zalando zeigt, dass das top funktioniert.
Zalando bietet nach wie vor eine aussichtsreiche Investmentstory, wäre da nicht das Damoklesschwert Kinnevik. Wer die Belastung möglicher Aktienverkäufe des Großaktionärs aushalten kann, bleibt bei Zalando dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)