Trotz offener Geschäfte ist die Shoppinglaune bei den Verbrauchern in der Corona-Krise aus Sicht des Handelsverbands Deutschland (HDE) noch lange nicht zurückgekehrt. "Es werden nur Bedarfskäufe getätigt, mehr nicht", so Hauptgeschäftsführer Stefan Genth am Freitag mit. Die Börse hat den Profiteur der Krise längst erkannt.
Der Einzelhandel leidet laut HDE weiterhin an schwachen Umsätzen und unter geringen Kundenfrequenzen. Für Geschäfte abseits des Lebensmittelhandels sei die Krise daher noch lange nicht vorbei.
Jedes dritte Unternehmen sehe laut einer Branchenumfrage des Verbands seine Existenz "massiv bedroht und braucht dringend weitere finanzielle Hilfen des Staates". Bei rund einem Drittel der etwa 600 teilnehmenden Händler lägen die Umsätze derzeit bei maximal 50 Prozent des Vorjahreszeitraums. Ein weiteres Viertel erlöse zwischen 50 und 75 Prozent.
Ein Grund für die Zurückhaltung der Kunden sieht der HDE in den Auflagen für den Handel in der Krise. Zwar dürfen sämtliche Geschäfte inzwischen bundesweit wieder auf gesamter Verkaufsfläche öffnen. Doch darf je nach Größe nur eine bestimmte Zahl von Kunden die Läden betreten. Zudem müssen Beschäftigte und Verbraucher Mund-Nase-Bedeckungen tragen.
Diese Einschränkungen spielen dem Onlinehandel natürlich voll in die Karten. Bereits Mitte April sprach Zalando von anziehenden Geschäften. Für das laufende Jahr rechnen die Berliner mit einem deutlichen Umsatzanstieg von zehn bis 20 Prozent.
Beim um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sollen im Gesamtjahr zwischen 100 bis 200 (2019: 225) Millionen Euro herauskommen.
Zalando legt an der Börse weiterhin eine Super-Rallye hin. Am Montag markierte die Aktie mit 58,72 Euro ein neues Rekordhoch. Seit der AKTIONÄR-Empfehlung von vor acht Wochen liegt der Titel 80 Prozent im Plus. Gewinne laufen lassen, Stopp bei 42 Euro setzen!
(Mit Material von dpa-AFX)