Nachdem der Online-Möbelhändler infolge der Hitzewelle seine Jahresprognose ein weiteres Mal gekappt hat, melden sich nun die Analysten zu Wort.
Zalando erwartet im Gesamtjahr 2018 nur noch ein Umsatzplus am unteren Ende der angestrebten 20 bis 25 Prozent. Anfang August hatte Zalando noch mit mehr gerechnet.
Der bisherige Ausblick des Unternehmens sei zwar äußerst ambitioniert gewesen, so Analyst Jörg Frey vom Analysehaus Warburg Research, dennoch habe ihn das Ausmaß der Warnung überrascht. Neu sei für Zalando die Mischung aus schwachen Umsatzwachstum und enttäuschenden Margen. Dennoch hält der Experte an seiner Kaufempfehlung fest, senkte das Kursziel aber von 54 Euro auf 48 Euro.
Einmal top, einmal flop
Analyst Christian Salis von der Privatbank Hauck & Aufhäuser senkte ebenfalls das Kursziel von 45 Euro auf 44 Euro. Salis zufolge seien nun sämtliche Belastungsfaktoren eingepreist. Die Zalando-Aktie notiere außerdem rund 15 Prozent unter der Bewertung des Wettbewerbers Asos, und sei damit attraktiv. Der Experte stuft die Aktie in seiner Einschätzung von „Hold“ auf „Buy“.
Deutlich negativer ist die Schweizer Großbank UBS Zalando gegenüber eingestellt. Analyst Andrew Hughes betonte die Verdeutlichung des Einflusses des Wetters auf den Absatz sowie die Kosten des Online-Modehändlers. Hughes belässt seine Empfehlung auf „Sell“ und senkt das Kursziel von 38 Euro auf 35 Euro.
Ausgestoppt
Mit der erneuten Umsatz- und Gewinnwarnung, der zweiten innerhalb weniger Wochen, hat Zalando viel Vertrauen verspielt. In der Summe empfehlen immer noch 15 Analysten Zalando zum Kauf, 16 zum halten und 6 raten den Anlegern zum Verkauf. Am 6. November gibt es Quartalszahlen und damit Klarheit.
Dennoch hat sich das Sentiment deutlich eingetrübt, da hilft derzeit auch die latente Übernahmefantasie nicht viel. Die Aktie fiel unter den Stoppkurs des AKTIONÄR und wurde verkauft.