Der Online-Modehändler Zalando ist im dritten Quartal weiter rasant gewachsen, aber auch überraschend in die roten Zahlen gerutscht. Der Konzern erhöhte zudem sein Ziel für das Umsatzplus im laufenden Jahr, rechnet dabei aber jetzt mit einer geringeren Profitabilität als zuletzt.
Die Erlöse legten zwischen Juli und Ende September im Jahresvergleich um 41 bis 43 Prozent auf bis zu 717 Millionen Euro zu, wie das im MDAX- notierte Unternehmen in der Nacht zum Donnerstag in Berlin mitteilte. Damit übertraf Zalando die Erwartungen der Experten deutlich. In den ersten neun Monaten erzielte Zalando einen Konzernumsatz von von rund 2,09 Milliarden Euro und verbuchte damit ein Wachstum von rund 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dementsprechend passt das Management die am 13. August angehobene Umsatzwachstumsprognose nochmals auf 33 bis 35 Prozent an.
Verlust aufgrund gezielter Investitionen
Nach vorläufigen Zahlen gab es jedoch einen bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 18 bis 32 Millionen Euro. Deswegen musste Zalando die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge von 4,5 auf drei bis vier Prozent senken. Zuletzt hatte Zalando trotz hoher Investitionen und Problemen mit der Zahlungsmoral einiger Kunden profitabel gearbeitet. Der operative Verlust kommt für die meisten Analysten überraschend. Sie hatten mit einem Gewinn gerechnet. Zalando-Vorstand Rubin Ritter begründete den Verlust unter anderem mit "gezielten Wachstumsinvestitionen". Die Berliner Firma sei bereit, "kurzfristige Einbußen bei der Profitabilität in Kauf zu nehmen, um Wachstum zu beschleunigen und Marktanteile zu gewinnen", sagte er.
Keine Panik
Auch wenn die roten Zahlen kräftig auf die Laune der Investoren geschlagen haben, verfällt DER AKTIONÄR nicht in Panik. Zalandos Geschäftsmodell bleibt zweifelsfrei sehr spannend. Doch mit einem 2015er-KGV von jetzt 65 ist die Aktie sehr teuer bewertet. Das Papier ist trotzdem weiterhin Bestandteil des Aktien-Musterdepots. Zur Absicherung der Position ist der Stopp bei 24,50 Euro platziert.
(Mit Material von dpa-AFX)