Die Idee hatten David Schneider und Robert Gentz vor knapp sechs Jahren. Eine Idee für die sie Anfangs belächelt wurden, nämlich Schuhe übers Internet zu verkaufen.Mit der Idee gingen beiden auf Investorensuche. Schnell lag man mit den Marc, Oliver und Alexander Samwer auf einer Wellenlänge. Die drei Brüder waren für ihre Investments in Start-Up-Firmen bestens bekannt. Steckten Millionen Euro in studiVZ oder trivago und vervielfachten ihr Geld. Über ihre Beteiligungsgesellschaften Rockt Internet und der European Founders Group steckten die Samwers mehrere Millionen Euro in Zalando.
Börsengang geplant
Jetzt steht Zalando kurz vor dem Gang an die Börse. Die Pläne könnten bereits in dieser Woche nach einer Aufsichtsratssitzung veröffentlicht werden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Zalando solle dabei mit vier bis fünf Milliarden Euro bewertet werden. Über die Ausgabe neuer Anteile sollen 10 bis 15 Prozent des Unternehmens an die Börse gebracht werden. Ein Zalando-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.
Geld für Wachstum
Er bestätigte lediglich, dass diese Woche wie an jedem Monatsende eine Sitzung des Aufsichtsrats stattfinden werde. Ob es dabei etwas Neues in punkto Börsengang geben wird, ließ er offen. "Wir prüfen aktuell diesen Schritt, aber es ist noch nichts entschieden", sagte er. Das Volumen der platzierten Aktien könnte den Kreisen zufolge zwischen 400 und 750 Millionen Euro liegen. Das Geld solle in das Wachstum des Online-Händlers investiert werden.Die Alteigentümer wollen offenbar ihre Anteile weiter halten. Derzeit ist der schwedische Investmentfonds Kinnevik mit 36 Prozent der größte Anteilseigner des 2008 gegründeten Berliner Unternehmens. Ein von den Samwer-Brüder Alexander, Marc und Oliver kontrollierte Fonds ist noch mit rund 17 Prozent an Zalando beteiligt.
United Internet kauft sich ein
Die drei planen derzeit auch den Börsengang von Rocket Internet, einer auf Internetunternehmen spezialisierten Beteiligungsgesellschaft. Hier werde die Ankündigung Anfang September erwartet, hieß es in den Kreisen. Vor kurzem hatte sich das deutsche Internet-Schwergewicht United Internet für 435 Millionen Euro bei der Beteiligungsgesellschaft eingekauft. Das im TecDax notierte Unternehmen hält seitdem knapp elf Prozent an Rocket Internet.