Der Alptraum bei Zalando geht weiter. Nachdem der britische Konkurrent Asos am Montag sein Umsatzziel für das Gesamtjahr kassiert hat, brechen bei Zalando alle Dämme. Die Aktie crasht am Vormittag um 14 Prozent. Abschreiben sollte man Zalando allerdings noch nicht. Doch man braucht ziemlich gute Nerven.
Asos erwartet statt 20 bis 25 Prozent Wachstum beim Umsatz jetzt nur noch 15 Prozent. Auch mit Blick auf die Gewinnmarge ist Asos nun vorsichtiger.
Die Serie von schlechten Nachrichten aus dem Modehandel geht damit weiter. Seit Sommer folgt eine Gewinn- oder Umsatzwarnung der nächsten. Als Grund für die mauen Geschäfte nannten die Unternehmen unter anderem das Wetter. Der heiße Sommer habe den Kunden die Lust am Kauf von Herbstkleidung verdorben, hieß es. Zudem hätten viele Kunden im zu warmen November keine Winterkleidung gebraucht.
Übernahmefantasie
Angesichts des Zalando-Charts fällt es einem schwer, Pro-Argumente zu finden. Die Aktie ist auch nach dem Crash immer noch kein Super-Schnäppchen. Doch für Zocker könnte sich ein Griff in das fallende Messer lohnen, denn Zalando wird immer mehr zum heißen Übernahmekandidaten. Das Unternehmen hat 25 Millionen aktive Kunden, eine Top-Infrastruktur und Kooperationen mit allen führenden Modeherstellern. Der aktuelle Börsenwert von 5,5 Milliarden Euro wäre für Amazon oder Alibaba Peanuts.