Über viele Monate hinweg hat sich die Aktie von Yara schwach entwickelt. Der norwegische Düngemittelproduzent litt unter den anhaltend schwierigen Marktbedingungen. Deshalb fiel der Kurs immer weiter. Heute hat das Unternehmen aber immerhin Zahlen vorgelegt, die endlich mal wieder Hoffnungen auf eine nachhaltige Trendwende aufkommen lassen.
So konnte das EBITDA (bereinigt um Sondereffekte) im zweiten Quartal von 252 auf 513 Millionen Dollar mehr als verdoppelt werden. Nachdem im Vorjahreszeitraum ein Verlust von 298 Millionen Euro angefallen war, glückte dem Konzern nun auch dank eines Sparprogramms der Turnaround. Der Nettogewinn belief sich auf drei Millionen Euro. Yara-CEO Svein Tore Holsether erklärte auf der Firmen-Homepage: "Ich freue mich über die verbesserten Ergebnisse mit höheren Margen und Auslieferungen in einem stabileren Preisumfeld. Die Renditen sind jedoch nicht zufriedenstellend. Wir haben turbulente, volatile Jahre hinter uns, die Yara gut gemeistert hat, aber wir müssen jetzt unsere Prioritäten und unsere Kostenbasis anpassen, um die Rentabilität von Yara zu verbessern."
Um die Profitabilität zu steigern, legt Yara ein Programm zur Kosten- und Investitionsreduzierung auf. Dadurch sollen die Fixkosten bis Ende des kommenden Jahres um 150 Millionen Dollar sinken. Die Investitionen werden auch um 150 Millionen Dollar gekappt.
Holsether betonte: "Yara verfügt über einzigartige Wettbewerbsvorteile als integrierter Stickstoffproduzent mit globaler Präsenz und nachgelagerter Präsenz. Dies gibt uns Größe, Flexibilität und Optionalität bei der Optimierung unseres Geschäfts, einschließlich unserer Ammoniakproduktion und unseres Handels, und positioniert Yara gut für eine profitable Dekarbonisierung. Mit einem geschärften strategischen Fokus und einer wachsenden Nachfrage nach kohlenstoffarmen Pflanzenlösungen wird Yara in Zukunft die Wertschöpfung und die Rendite für die Aktionäre steigern."
Nach einer langen Durststrecke hellt sich das Marktumfeld für Yara endlich zumindest wieder etwas auf, was die Zahlen für das zweite Quartal belegen. Das Kostensenkungsprogramm hilft natürlich auch. Nachdem Anleger in den vergangenen Monaten das Geschehen lediglich an der Seitenlinie beobachten sollten, können Mutige nun wieder erste Positionen aufbauen und auf eine Trendwende spekulieren. Denn die mittel- bis langfristigen Perspektiven für den Stickstoffspezialisten sind durchaus gut und die Bewertung günstig. Die Position sollte mit einem Stopp bei 21,00 Euro platziert werden.