Yahoo-Chefin Marissa Mayer macht beim Konzernumbau Fortschritte. Der Suchmaschinenbetreiber übertraf überraschend die Erwartungen des Marktes beim Umsatz. Dank der Gewinne aus dem Alibaba-Börsengang stieg das Nettoergebnis von rund 300 Millionen auf knapp 6,8 Milliarden Dollar. Nach Handelsschluss in New York konnte die Aktie kräftig zulegen.
Yahoo konnte seinen Umsatz im dritten Quartal zwar nur um ein Prozent auf 1,09 Milliarden Dollar zum entsprechenden Vorjahreszeitraum verbessern, die Analysten an der Wall Street hatten aber lediglich mit 1,05 Milliarden Dollar gerechnet.
Aus dem Börsengang des chinesischen Online-Riesen Alibaba.com, an dem Yahoo immer noch mit 15 Prozent beteiligt ist, resultierte ein Ergebnis von neun Milliarden Dollar vor Steuern. Die Cash-Position im Konzern verbesserte sich dadurch auf zwölf Milliarden Dollar - Yahoo ist an der Börse 40 Milliarden Dollar schwer.
Mayer im Klinsch mit Starboard
Konzernchefin Mayer steht nun allerdings unter Zugzwang, die Gewinne aus dem Alibaba-Börsengang effizient einzusetzen. Zuletzt hatte der New Yorker Finanzinvestor Starboard Value Yahoos Führungsteam unter Druck gesetzt und gefordert, einen strategischen Zusammenschluss mit dem Erzrivalen AOL zu prüfen. Außerdem soll Yahoo die Kosten senken und den Gewinn aus der Alibaba-Beteiligung zum Vorteil der Aktionäre einsetzen.
Mayer äußerte dazu im Conference-Call, dass sie eine klare Akquisitionsstrategie habe und den Shareholder Value maximieren wolle. Der jüngste Geschäftsbericht dürfte ihr im Klinsch mit dem Großinvestor gute Argumente liefern. "Wir hatten ein gutes, solides Quartal", sagte Mayer.
Noch Luft nach oben
DER AKTIONÄR hatte zuletzt bei Yahoo aufgrund der Spekulationen, Alibaba könnte Yahoo kaufen, einen Einstieg empfohlen. Neu ist die Fantasie, dass die Umbaumaßnahmen von Marissa Mayer doch endlich Früchte tragen und die geplanten Zukäufe zusätzliche Werte schaffen. Das Kursziel liegt weiterhin bei 45 Euro, der Stopp bei 25,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)