Der Name weckt Fantasie. Die „Oppenheimer Acquisition Corp“ meldet, dass sie mehr als drei Prozent an Xing hält. Doch einen Übernahmeversuch bedeutet dies noch lange nicht. Aufgrund der Pflicht, dass Stimmrechtsmitteilungen auch von der Adresse, welche den eigentlichen Investor kontrolliert, veröffentlicht werden müssen, enthält diese Mitteilung beginnend mit dem Oppenheimer International Small Company Fund, New York sechs verschiedene Namen. Die Oppenheimer-Gruppe hatte zuletzt Ende März einen Bestand von 2,5 Prozent der Aktien gemeldet.
Ohne eine Verkaufsbereitschaft des Hauptaktionärs ist an eine Übernahme ohnehin nicht zu denken: Burda Digital hält weiterhin 53 Prozent der Aktien. Auch die Deutsche Bank (7 Prozent) und Schroders (5 Prozent) halten an dem „Business-Facebook“ fest.
Immer wieder wird über ein Interesse von LinkedIn an Xing spekuliert. Xing-CEO Vollmoeller hatte im Februar dazu Stellung genommen. Es habe noch kein Angebot von LinkedIn gegeben. "Und ich gehe nicht davon aus, dass das passiert“, so der neue Xing-Chef im Gespräch mit dem DAF. Die Commerzbank hatte schon vor Monaten gemutmasst, dass Xing ins Visier eines größeren Aufkäufers kommen könnte. DER AKTIONÄR teilt diese Einschätzung.
Noch viel Potenzial
Auf die Frage, wie man sich gegen englischsprachige Portale wie LinkedIn behaupte führte CEO Thomas Vollmoeller jüngst aus: "Das Recruiting ist ein sehr nationales Geschäft. Wenn Amerikaner in Deutschland Personal suchen, nutzen die daher in der Regel Xing." 20 Millionen Nutzer sieht Vollmoeller alleine im deutschsprachigen Raum als erreichbar an – was fast eine Verdreifachung der aktuellen Kundenbasis von sieben Millionen Nutzern bedeuten würde.
Xing mit Kaufsignal
Die Aktie verlässt mit dem heutigen Kurssprung die kurzfristige Konsolidierung nach oben. Der Sprung über die zumindest psychologisch wichtige 100-Euro-Marke ist zum Greifen nah. Eine Chart-Analyse zu Xing sehen Sie im DAF-Beitrag "Internet-Duell USA vs. Deutschland: Xing, Google, Facebook & Co im Check"