Nach der Rallye ist vor der Rallye. Dieses Motto ist derzeit sinnbildlich für die Xing-Aktie. Innerhalb einer Woche haben sich die Titel des Karrierenetzwerkes um rund 25 Prozent verteuert. Doch ein Ende ist noch nicht in Sicht. Der Grund für die Neubewertung sind aber nicht die fundamentalen Daten des Konzerns. Analyst Marcus Silbe von Oddo Seydler sieht vielmehr eine veränderte Sicht der Investoren auf den TecDAX-Wert als ausschlaggebend.
Haupttreiber des Höhenflugs von Xing sei laut Silbe, dass die Investoren den Konzern nun als reinen Internet-Player am europäischen Markt bewerten. Zwar hätten sich auch die operativen Zahlen in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt, dies sei jedoch nicht maßgeblich. Da viele europäische Anleger Angst vor den hohen Bewertungen der US-Konkurrenten hätten, sei Xing lange Zeit deutlich unterbewertet gewesen. Laut dem Experten scheine dieses „Damokles-Schwert“ nun allerdings verschwunden und die Aktie könnte die große Bewertungslücke zum Hauptkonkurrenten LinkedIn langsam schließen.
Für Silbe bleibt Xing trotz des rapiden Anstiegs weiter eine Kaufempfehlung. Das Kursziel wurde dementsprechend deutlich von 140 auf 200 Euro angehoben. Die Studie passt damit gut in die Reihe der jüngsten Einschätzungen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten mehrere Analysten Xing neu bewertet. Inzwischen liegen die Kursziele der Experte im Bereich von 160 Euro und höher – noch vor einem Jahr hatten die Analysten einen fairen Wert um die 90 Euro gesehen.
Rallye geht weiter
Xing kann sich weiterhin gegen den großen US-Konkurrenten LinkedIn behaupten. Im Gegensatz zu anderen deutschen Internetportalen ist das Karrierenetzwerk weiterhin klarer Marktführer in Deutschland. Der deutliche Bewertungsabschlag war deshalb tatsächlich ungerechtfertigt. Noch immer hat die TecDAX-Aktie Aufholpotenzial. DER AKTIONÄR ist überzeugt vom weiteren Potenzial des Konzerns. Anleger lassen die Gewinne laufen.