Data-Center, 5G und Automotive – Xilinx ist auf zahlreichen Wachstumsmärkten aktiv. Doch die Wachstums-Chancen müssen auch mit Zahlen untermauert werden – und hier hat Xilinx im vierten Quartal die hohen Erwartungen der Analysten nicht erfüllen können. Die Aktie fällt nachbörslich rund neun Prozent.
Hohe Bewertung
Wenn die Chip-Peers mit einem 19er-KGV von 15 bewertet werden und Xilinx selbst mit einem KGV von 36 muss es sehr gute Gründe geben, die dies rechtfertigen. Tatsächlich kann der FPGA-Hersteller einige Argumente vorweisen, die eine höhere Bewertung rechtfertigen.
So ist Xilinx mit seinen nachträglich programmierbaren FPGA-Chips an zahlreichen Tech-Trends beteiligt – insbesondere die Wachstumsmärkte Data-Center, Automotive und 5G machen die Aktie für Anleger spannend. Allein auf dem Data-Center-Markt erwartet die Unternehmensführung ein jährliches Durchschnittswachstum von 30 Prozent für die nächsten vier Jahre.
Erwartungen galoppierten davon
Doch herausragende Wachstumschancen allein helfen nicht, wenn die Erwartungen der Analysten und damit oft auch der Aktienkurs viel vorwegnehmen und mehr erwartet wird, als tatsächlich schon geliefert werden kann.
So ist es nun im vierten Quartal geschehen. Mit einem Umsatz von 828 Millionen Dollar bei Gewinnen je Aktie von 0,95 Dollar können die Analysten-Erwartungen zwar leicht übertroffen werden, doch das positive Wachstums-Momentum kann nicht beibehalten werden.
Xilinx wächst schwächer als im vorangegangenen Quartal und dürfte auch im kommenden Quartal weniger stark zulegen. Insbesondere die deutlich schwächer als erwartete Bruttomarge sorgt für Enttäuschung. Gerechnet wurde mit einer Marge von 69 Prozent – die Unternehmensführung rechnet im Q1 aber nur mit 66 Prozent. Zudem geht die Sorge um, dass die Integration des Solarflare-Zukaufs den rasanten Expansionskurs mittelfristig behindern könnte.
Nicht ganz perfekt
DER AKTIONÄR lag mit der Empfehlung vom Anfang-April die Hälfte der Gewinne mitzunehmen richtig. Die Aktie war mit einem KGV von 36 schlichtweg gepreist für Perfektion – hat jedoch bei der Q1-Prognose leicht gepatzt. Jetzt gilt es die Korrektur mit einem Stopp bei 94 Euro abzuwarten. Dabeibleiben – die langfristigen Aussichten bleiben hervorragend.