Eigentlich ist Xiaomi mit seinen Smartphones ohnehin längst ein Top-Player im internationalen Vergleich. Doch nicht in allen Ländern ist der chinesische Technikhersteller gleichermaßen erfolgreich. In einer Nation hat das Unternehmen das Feld jetzt von hinten aufgerollt – und das dürfte noch nicht das Ende sein.
Vor einem Jahr hatte Xiaomi laut Strategy Analytics gerade mal einen Smartphone-Marktanteil von 2,4 Prozent in Chile. Im ersten Quartal 2021 waren es 15,5 Prozent! Mit rund 500.000 verkauften Einheiten hat sich das Unternehmen den dritten Platz der beliebtesten Smartphone-Anbieter des Landes gesichert.
Xiaomi profitierte dabei auch in Chile vom Rückzug Huaweis. Der Konkurrent befindet sich aufgrund von US-Sanktionen in einer Konsolidierungsphase. Vor allem die Redmi-Reihe mit Xiaomis Modellen der Einsteiger- und Mittelklasse ist deutlich beliebter geworden.
Bis Ende 2021 könnte Xiaomi sogar Lenovo Motorola überholen und auf den zweiten Platz vorrücken. Auf dem ersten Platz liegt Samsung mit mehr als 40 Prozent Marktanteil.
Xiaomi wird sich künftig aber wohl harter Konkurrenz aus dem eigenen Land erwehren müssen. So streben beispielsweise auch die Billiganbieter Oppo und Vivo die Expansion in Chile an.
Die Entwicklung in Chile zeigt Chancen und Risiken zugleich. Einerseits ist Xiaomi selbst in der Angreifer-Position, profitiert von der Beliebtheit seiner hochwertigen, aber relativ günstigen Smartphones und Huaweis Schwäche. Andererseits lauern schon Konkurrenten, die ebenfalls mit Preis-Leistungs-Krachern überzeugen wollen. Der Kurs der Xiaomi-Aktie tendiert unterdessen nach dem Überwinden eines horizontalen Widerstands erwartungsgemäß weiter aufwärts. Charttechnisch sieht es also gut. Fundamental bleibt die Aktie aufgrund der hervorragenden Position des Unternehmens und ambitionierter Pläne kaufenswert.